missezemen,
V., unr. abl.
›(jm.) nicht ziemen, übel anstehen‹; vgl. [+ V.].
Älteres und mittleres Frnhd.; Reimtexte.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Die
[
wort
]
du sus spreche: „ich wil varn | Und die sele wol bewarn?“ | Daz sal dir billich missezemen.
Pyritz, Minneburg
4722
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Und sprechen daz ez missezimt, | Daz ich die warheit kunne sparn.
Adrian, Saelden Hort
4956
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
daz mich dez úmmer wunder nimt, | swaz den geburen misse zimt, | daz sich dez nit die guͦten schament.
Ebd.
7748
:
ja muͦs ich
[
Maria Magdalena
]
úmmer missezemen | von schulden uch ze swester.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Es missezeme, raine fruchtt, | Daz du junckfrow laittest an | Die watt dar ine ich armer man | Schamlichen erhitzett bin.