missen,
V.
1.
›etw. auslassen‹ (ein Textdetail).Belegblock:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
5462
(rib.
, 1444
): Woultu die sache wissen, | Ich sagen sij dir kurtlichen sunder missen
(hier subst. und reimbedingt).
2.
›fehlen; etw. nicht haben, nicht aufweisen‹.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
13476
(nrddt.
, 14. Jh.
): daz die vil werden | Liecht sere vinsternisten, | Des dritten teiles misten.
3.
›etw. / jn. vermissen, etw. / jn. als nicht seiend, nicht anwesend empfinden‹.Belegblock:
Quint, Eckharts Trakt.
224, 10
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): solt dû wizzen, daz der guote wille gotes niht mac gemissen.
Ebd.
230, 9
: Der mensche, der des sînen wære ûzgegangen, der enmöchte niemer gotes gemissen in keinen werken.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
147, 1266
(Zwickau
um 1540
): Das sich das volck abwendt / und weret nicht? | Ich sag vorwar ich mißne ewer pflicht.
Stackmann u. a., Frauenlob
9, 13, 6
(Hs. ˹nobd.
, 3. V. 15. Jh.
˺): Man sol sich schamen, e man miste | mit swacher tat der eren hoch geniste.
Thiele, Minner. II,
30, 117
(Hs. ˹md.
/rhein.
, 1. V. 15. Jh.
˺): wei da ain rechter mynnen miste, | dem Venuͤs guͤitlich des verwyste.
Piirainen, Stadtr. Sillein
86r, 37
(sslow. inseldt.
, 1378
): Wer seinez vichez misset vnd czu hant den hirten schuldikt mit vrkvͤnde czweier manne so [...].