mishalten,
V., unr. abl.
›sich entgegen den gültigen Normen verhalten, sich fehlverhalten‹ (generell); im einzelnen z. B. ›in sich zusammensinken‹; ›sich seinem Schmerz hingeben‹;
vgl. [+ V.],  19.
Wortbildungen
mishältig
›uneinig, zerstritten‹ (dazu bdv.: ),
mishaltung
›Fehlverhalten‹.

Belegblock:

Thiele, Minner. II,
27, 485
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
doe die joncfrow dese wort | van mir hette irhoert, | se mishielt hair also sere, | se liet als se onsinnich were.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1093
(
rib.
,
1444
):
Doe mich Gods Genade sach | Also mistroist, si zo myr sprach: | ,Du geck, war umb misheltz du dich?‘
Sermon Thauleri
9ra, 30 (Leipzig 1498):
do durch du dan tzorne vnd vnfride vñ missehaldu͂ge vñ vil and’ vntuge͂de kõmen.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1636
):
die ußmeßer alhie in der statt und ufem landt ... sollint sie [admodiatoren] ... wie hievor, gewalt haben, [...] ze verordnen und zuͦ bestellen, auch im fahl mißhaltens zuo entsetzen und stillzestellen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
darauf inen die Römer, als dozumal under in selbs unainig und misshältig, alles ir begern [...] abgeschlagen.