minnesiech,
Adj.
1.
›krank, wund aus Liebe zu Gott‹;
vgl.  4.

Belegblock:

Vetter, Schw. zu Töß (Hs.
15. Jh.
):
das si von unmeßiger minn die si ze Got haͤt, minne sich ward und wol XII wochen ze bette lag
(ähnlich
Bihlmeyer
, Seuse 142, 27).
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
13a, 22
;
156, 13
.
2.
›liebeskrank in erotischer Sehnsucht (des Mannes nach der Frau)‹;
vgl.  5.

Belegblock:

Wiessner, Wittenw. Ring
1857
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
Der minnesiech ward sagen | [...] | Got grüss dich, lindentolde! | [...] | Pei dir so schlieff ich gerne.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Dick der mine sieche held [Paris] | Bliktte an die magtt usser weltt.