milten,
V.
1.
›etw., z. B. textliche Formulierungen, so gestalten, glätten, daß sie von mehreren Parteien akzeptiert werden können‹; Belegblock:
daß jeder thail siben personen geben [solle], die solliche strittige articul, [...], weitter besichtigen und handlen
[
sollten],
ob dieselben mechten gemiltet und vergleicht werden.2.
›milde, sanftmütig werden (vom Menschen); sich gnädig, milde, barmherzig erweisen‹ (von Gott im Hinblick auf die speise
, ,Manna‘ sowie auf die Menschwerdung in Christo gesagt); Wortbildungen:
miltung
Belegblock:
got mildet sich gen Moyse durch mynne vor hie mit spise. | Sin mynne die wert hie her von angenge | strenge, wenn er nam an sich menschlich wat.
der viert nutz, das er im
[
mensch]
seiner parmung milt, | das ander leẅt nemen ebenpilt. Das lass dich, Jesu Krist, | durch dein miltung erparmen, | der kristenhait vil armen, | parmhercziglicher got, | Gnot tu in irer not!
Got hat sich gen üch gemiltet | Vnd hat üch nach jm gebildet.