miltau,
meltau,
der
, auch
das
;
-es/–
;
erstere Form häufiger belegt;
mil-
ist etymologisch an
ahd.
/
mhd.
/
aengl.
Bildungen mit
mili
-
›Honig(tau)‹
anzuschließen, dazu würden die Belege
Maaler und
Dict.
Germ.
-
Gall.
-
Lat.
passen; semantisch ist das Wort aber eher zur Gruppe von
2
malen
,
ahd.
malan
, zu stellen (so fragend
Splett
, , 5ff. s. v.
malan
); ansonsten müßte man volksetymologische Umdeutung von
mili
- zu
mel
annehmen, wofür es im frnhd. Befund nur von 2 Belegen her (
Ermisch
und
Henisch
) einen Anlaß gibt; vgl. auch den Beleg
Vetter
s. v.
mel
2 (
Kluge/S.
2002, 609
;
Pfeifer,
2000, 855
; ; ).
›Mehltau, schimmelartiger Befall von Pflanzen und Früchten‹, Bw über das Vergleichsmoment ›wie von Mehl befallen‹ an
1
 12 anschließbar; Gebrauch des Kompositums meist in Verbindung mit Katastrophen; teils (so bei
K. von Megenberg
) volksetymologisch mit sowie (ablehnend) mit (
die
) assoziiert; generell wohl Öffnung zu ›Grind, Entzündung‹.
Bedeutungsverwandte:
 4,
2
 2; vgl.  3,
2
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Joel
1, 4
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
waz dem kever entbleib, daz hat der meltow
[
Luther
1545:
Geschmeis
]
geletzt.
Volkmar (
Danzig
1596
):
Rost / oder Meelthaw am getregede.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
34, 52
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
doners, blitzens, nebels, schaures, snees, regens, regenbogens, miltaues, windes, reifes und aller irer mitwürkung einiger essemeister; [...] allerbarmherzigister schepfer [...] erhöre mich!
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
137, 38
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Es schadet dem hopfen nichts so sehr als der mühltau.
Voc. Teut.-Lat.
r jr
(
Nürnb.
1482
):
miltau oder entzundung.
Ebd.
v ijv
:
egel od’ milb od’ rapp oder miltau.
Sachs (
Nürnb.
1564
):
Ein armer mutwilliger mann, | Der die gringen ist bleidign than, | Vor dem die gwaltign sicher sein, | Der ist wie ein milthaw allein, | Der die blüde verderbt zu-letz.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1531
):
GOtt bhuͤt vns den Wein vnd auch das Traͤyd. | Vor grosser Duͤrr vnd Ungeziefer, | Vor Regn, Milthaw vnd Ungewitter.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
annemlicheit und ungelossenheit: das ist recht ein boͤse miltoͮ; als der die frucht verderbet.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
sunt ir, liebin juncvrowan, die Gottes brúte wellen sin, die sun sich wol bewarn und behuͦten daz der riffe unde daz milto in daz bluͦginde paradys iwirs hercen niht kome.
Maaler (
Zürich
1561
):
Miltauw (das) Suͤsser morgentauw ist honig farb / dem vych gyfftig. Manna. ¶ Das Miltauw / Ein praͤsten auf dem saamen / vnd etlichen kreütteren sunders auf dem kabiß. Vrica.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
320, 20
(
Genf
1636
):
meltaw / m. De la manne, manna.
Niewöhner, Teichner
533, 8
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1368
˺):
sy [ammen, kamer weibe
]
sind schædlicher in der mauͦr | denn kain miltaw oder kain schuͤr.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
es kamen gar vil miltau in dem maien.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Hopffen ohn melthaw / vnd betler ohn leuse / sind selten zu finden.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Von dem Miltawe. Ez haizet ainz miltaw, daz verderbt den hopfen oft und daz korn und ander getraid.
ez haizt auch miltaw niht von miltikait, wan ez ist ark und übel: ez ist gehaizen von milwen miltaw, wan als die milwen daz gewant frezzent [...], alsô verderbt ez die fruht. dar umb hieze ez wol milwentaw, wan man vint an vil dingen klaineu würmlein swarzeu nâch etleichen tagen, dar auf daz miltaw gevallen ist.
Ermisch u. a., a. a. O.
138, 29
;
Hulsius
M ijv
.