mietling,
der
;-s/-e
, auch -Ø
.›Person (in allen Belegen, falls entscheidbar, männlichen Geschlechtes), die gegen Bezahlung einer einmaligen oder temporären Aufgabe nachgeht, die geringes soziales Ansehen genießt und (meist) als unzuverlässig gilt‹; speziell: ›Lohnarbeiter; Hilfsgeistlicher‹;
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Belegblock:
eytel nieszling und midlinge (die gute Werke [...] um ihres eigenen Nutzens willen tun).
Der Mietling aber, [...], des die Schafe nicht eigen sind, sihet den Wolff komen und verlesst die Schafe [...]. Er
[
Christus]
nennet dreierley Personen oder dreierley Ampt, [...]. Des rechten Hirtens, [...].
Des Mietlings, das ist, aller, so ausser jm auch aus dem Gesetz predigen [...], und doch nicht auff Christum weisen. darzu sinth myr myedyngk
[möglicherweise Verschreibung]
| und zu den handeln stargk. um des menschen tage halt | Ist iz glicherwis gestalt | Als um der mitelinge tage, | Dy vol sint erbeit und vlage, | Dy in ir leben leiden. | [...] | Unde ouch als eyn miteling | Der sich betreyt in ellende | Der erbeyt siner hende, | [...], | Daz er syn lon uf bure
[hier Eigenüberhöhung des Sprechenden, Hiobs].
Des menschen tage ich sage | Als der mitelinge tage. | Di mitelinge begeren | Und wunschen, des wil ich weren, | Der werkeltage ane haz, | Nicht durch di erbeit, wizzet daz, | Sunder durch lon, des sy beiten | Und ir werk dor uf bereiten.
ab dy selbin mittelinge vor gerichte an irem geczugnisze [...] zcu vorwerffen syn.
gebiten wir ernstlich allen phernern, midelingen oder coppelan, die in unserm erczbischtum sint gesessen, daz [...].
vmb vnd neben vns sind Miedling vnnd Kretschmar / die da das Wort Gottes verfelschen.
Diener od’ mietling od’ dagloner arbeiter eı͂ tags.
Ein mietling, der nicht hirte ist, | Deß die schaf nicht sind eygen (wist!), | Sicht er den wolff ihn lauffen on, | Er lest die schaf.
Der lon deins mietlings
[Var. 1475
Taglöners1
/ Luther
1545, 3. Mose 19, 13: o. ä.; Var. 1475
loͤners2
-1480: ; 1483:
loͤnerß oder arbeiters]
beleib nit bey dir vntz an den morgen. Die Untertanen [...] beklagen sich darüber,
wie sy durch mietling substituiert priester bißhar nitt dermassen wie sy dann billich solten versehen worden syen. Luther, WA ;
Mosler, UB Abtei Altenb.
2, 548, 44
; Böhme, Morg.R.
16, 11
; Kurrelmeyer, a. a. O. Var.;
Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
4980
; Schmitt, Ordo rerum
121, 4
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
322, 35
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 80
; Bücher, Berufe Frankf.
1914, 81
.‒
Vgl. ferner s. v. .