mezgen,
V.;
zu
mhd.
metzjen, metzigen
›schlachten‹
(), dies wohl aus dem Mittellateinischen oder zu
mas
(
das
) (vgl.
Kluge/S.
2002, 617
s. v.
Metzger
).
– Gehäuft obd., speziell wobd.
1.
›(Tiere) schlachten; das gewonnene Fleisch gebrauchsgerecht ausbeinen, kleinteilen, verarbeiten, verkaufen‹;
vgl.  1.
Phraseme:
die ku mit dem kalb mezgen
›etw. übertreiben‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1,  2, ,  8; vgl.  8, .
Syntagmen:
einen hund, vieh / kälber / rinder / schweine
/ (mit verschobener Bezugsgröße:)
fleisch (selb) m
., ˹
seinen son, das osterlam m
.˺ (biblische Zusammenhänge; vgl. ),
jm. ein schaf m
.;
die mezger
(Subj.)
m., die gäste m. mögen
;
onerlaubt, zu teuer m
;
der gemezgete ochse
; subst.: ˹
das m. verleihen, jm. das m. gestatten
˺.
Wortbildungen:
mezgensuppe
›fette Fleisch-, Wurstsuppe anläßlich eines Schlachtfestes‹,
mezgvieh
›Schlachtvieh‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Mactare. Schlachten metzgen metzlen.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Drumb wöll wir [hund] lauffen in die ferrn, | Woll wir vom faulen bawrn vermessen | Nicht werden gmetzget und gefressen.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
das ein antwerck übertritt mit sim antwerg, es sye zuͦ clein gebachen, zuͦ tür gemetzigig.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 67, 13
(
Straßb.
1520
):
das kind mit dem bad vßzuͦschütten / küw mit dem kalb zuͦ metzgen.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1588
):
ein ordnung, wie sie dis jars metzgen und gemeine statt mit metzgen versehen [...] söllen.
Wickram
4, 7, 16
(
Straßb.
1556
):
Die selbigen [muͦsfründ] sind nimer liebere freund dann wann man schwein unnd kaͤlber metzget / Da man nit vil krancken warten unnd troͤstens darff.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1451
):
so metzge er oͧch fleisch und gebe dz einem und dem andern nit, damit es nit [...] zuͦgange.
Von des metzgens wegen: wenne er, der wirt, metzget, sol er dz fleisch ungevarlich under die lut teilen.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
699, 26
(
halem.
,
1469
/
70
):
wie vil iettlicher rinder metzgen soͤlte, das den lúten gnuͦg beschechen und ouch die armen gesellen.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
2. H. 16. Jh.
):
Ir sollend ouch schweren kein schwin hinfúr mexgen, das finnig syg.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
ward erkannt durch ain grossen raut [...], das die gest metzgen mügen zwir in der wochen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 132, 7
(
schwäb.
,
1554
):
daß keiner sein mezgfich, es seien gleich rinder, schweine, kelber oder schaaf niemand andern dan den Bibraischen mezger zue kaufen geben.
Ebd.
411, 25
(
1520
):
doch soll das unschlit, saltz, metzgen und bachen ainem herren von Marchtall zü verleychen zusten.
Ebd.
797, 42
(
1610
):
solle [...] auch daß danzen bey dene mezgensuppen hiemit verpotten sein.
Rot
326
(
Augsb.
1571
):
Mactirn, Metzgen / fleischwercken..
Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Gehring, a. a. O.
3, 793, 26
;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Schmitt, Ordo rerum
637, 1
;
Voc. inc. teut.
p vijv
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
Vgl. ferner s. v. .
2.
›(Menschen) niedermetzeln, abschlachten, hinmorden‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2,  1, ; vgl.  2.
Wortbildungen:
mezgung
.

Belegblock:

Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
208, 5
(
Frankf./M.
1649
):
dahero dann [...] / ein solches sengen / brennen / braten vnd Metzgen der Menschen entstanden / daß [...].
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Weiter spricht er: Ir hirten weyt, | Heulet, wehklaget unde schreyt! | Die tag ewer metzgung sind kummen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein kriegßmañ der gern Metzget / grimm / streng auff todschlag ist. Cædis auarus miles.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
9r, 14
(
Zürich
1521
):
Züch die selben [krieg] (sprich ich) nit dar zuͦ / das mã die mensche͂ soͤll metzgen vnd mit kriegen toͤden.
Rot
326
(
Augsb.
1571
):
Mactirn, Metzgen / fleischwercken. Jtem einen schedigen zerhawen.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v. .