metzeln,
V.
1.
›als zünftiger Metzger oder als Privatmann für den Eigenbedarf Tiere schlachten und fachmännisch zu Fleischwaren verarbeiten‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›beim Schlachten Fleisch, Felle gewinnen‹;
vgl.
3
 1.
Vielfach Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 8,  1,  2, , (V.) 3; vgl. .
Syntagmen:
einen ochsen, schweine,
(verschoben:)
fleisch, felle m
.;
die freiheit
›Recht‹
zu m. haben
;
metzeln
(subst.)
treiben
;
die gemetzelte sau, das gemetzelte fleisch
.
Wortbildungen
metzel
›Schlachtbank, Einrichtung zum Schlachten‹ (dazu bdv.: ),
metzelbank
dasselbe, auch: ›einzelne Schlachtbank‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Mactare. Schlachten metzgen metzlen.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
[Viel] geben viel Almoß / wie feiste gemetzelte Saͤw gute wuͤrst.
Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
da sie gedachten er [Herr] wurde jn seinen Leib / wie ander gemetzelt vñ zerhackt fleisch / zur speise vßtheile͂.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1529
):
welcher den banwein hait oder schenkt, der hait die freiheit zu fischen zu jagen voglen brotbacken und metzlen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
74, 27
(
rhfrk.
,
1687
):
so solle nach sotanem außschlagen
[›Austrieb aus dem Wald‹]
innerhalb dreyen tagen niemand ainig schwein abtun oder metzeln, biß allenthalben vollkommene lieferung geschehen ist.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
29, 10
(
nobd.
,
1522
):
seitmals die wirth beckenwergk und metzeln getriben, [...], ist bedingt, das [...].
Bremer, Voc. opt.
13259
(
wobd.
/
oobd.
,
15. Jh.
):
Macellum flaischbanck [...] meczg [...] metzel [...] meczelbanck [...] flaischerbank [...] est locus, vbi mactantur peccora et venduntur carnes animalium occisorum.
Schwarz, Awürt. Lagerb.
2, 438, 20
(
schwäb.
,
1526
):
Und ist ain yeder metzgar, so die metzell praucht und 2 ₰ h. gibt, myetfrey. Alßo das er in der herschaft welde jars ain metzelbanck howen und haym under die metzell fieren mag.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
daß nur die jenige metzlen solten / welche etwan einen Mangel an einem Glied oder sonsten gehabt / daß sie kein ander Handwerck treiben konten.
Schmitt, Ordo rerum
637, 1
;
2.
›(jn.) quälen, peinigen; jn. töten, hinmorden‹;
vgl.
3
 2.
Bedeutungsverwandte:
 3, ; vgl. ,  8,
1
 3,  1,  2, ,
2
,  2,  1,  16.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Daz macht groz straff, die er [dewfel] an went; | Er meczelt, martert, wurkt und prent, | Deupt und auch plent | All die nit glauben wullen.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .