messerzucken,
das
;
-s/–
.
›ein im drohenden Zücken eines
messers
bestehender, von der Verwundung des Anderen (deren Zeichen:
fliessende wunde, blut
, Verwundung) zu unterscheidender und milder bestrafter
frevel
‹.
Obd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , , , , .

Belegblock:

Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
[dy von Eysselden] meynen, daz mein herre umb dy andern freveln, als umb pewͤderlinge, messertzucken und flizen wunden [...] nicht zu richten hab.
daz clein wandel 30 dn.: ein messertzucken.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1407
):
umb messerzuken und ander gewaffnot hand zehen schilling; wundet er aber ieman, der gibet ein pfunt, allez der herrschaft.
Straus, Juden Regensb.
676, 59
(
oobd.
,
1497
):
der da aufhebt sein hant oder wafen, es sey schteken, schtain oder messerzuken, zu schlagen ain Jud oder Juͤdin
(es folgt die Darlegung der
busse
bzw. der rechtlichen Behandlung).
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1423
):
daz ain landrichter nicht mer nemen sol ze wandel, wenn von ainem messerzukken zwelf pfenning und von dem plut vier und zwainzig pfenning.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
108, 34
;
Geier, Stadtr. Überl. ; ;
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
233, 27
;