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messen,
V.;
zu
1
.
›sich als Vollzieher, Hörer oder Stifter einer Messe betätigen‹; Unterscheidung der genauen Tätigkeiten aus den Belegen kaum möglich.
Wortbildungen
messant
(dazu bdv.: , ),
messierer
abwertend für die ›Vertreter der katholischen Messepraxis (der Reformationszeit)‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Sacrificus. Opfferer meßner messandt.
Luther, WA (
1525
):
Ob nu wol die eusserlichen ordnunge ynn Gottis diensten als messen, singen, lesen, teuffen, nichts thun zur selickeyt.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
almusen, mezzen, | Vesper, vasten ist ummer, | Beten, wachen ist zu swer | Den, die die zwei [Bel, trache] hie lieben.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
1525
):
nit messen oder opfern, sonder lernen, was sie von Christo gehört haben.
Ich wurd bericht, wie zum tail ewer erber weyshait aus anregung etlicher messierer [...] bewegt zu emsiger anhaltung, ye gern die dewflische mess wider gern sehen uffzurichten.
Müller, Stadtr. Ravensb.
159, 11
(
oschwäb.
,
1361
/
5
):
Ez ist ouch gesetzet, daz niemant mere messen noch opfren sol denn zuͦ drin altarn.
Ebd.
165, 30
(
1373
):
Wer aber jaͧrziten, suͥbenden oder drizigosten began wil, der sol und mag selb vierd die selben järzit suͥbenden oder drizigosten mit messent und opfrent ze fronaltar began.
Ebd.
166, 10
:
daz denn niement sol der lich messen noch opfrent.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Darzü sol man ouch zuͦ kainer messe deweder zuͦ lichen noch jarziten in kainer kirchen nit me messen noch opfren denne zuͦ aller selen altär.
Wer aber mer messen oder opfren wolt, der sol nit minder messen noch opfren, denne ain guldin.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .