merzen,
merzeln,
V.;
letzteres zu
mhd.
mërzeln
›schachern‹
(); dies aus
lat.
mercārī
›handeln‹
(
Georges
2, 887
).
›mißgünstig neiden, mäkeln, wie man es dem
merzeler
zuschreibt‹; wohl auch: ›feilschen, handeln‹; vgl. den Belegkommentar zu
Turmair
;
vgl. .
Phraseme:
ane alles merzen
(Verwahrformel).
Bedeutungsverwandte:
, .
Wortbildungen:
merzelei
(a. 1476; wie , s. u.),
merzellich
›berechnend, auf einen Vorteil bezogen‹,
merzelzins
›Abgabe eines Kleinhandelsbetriebes‹ (a. 1521),
merzlerei
abschätzig für ›Handel‹.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Und treit daz vrone cruce bar | [...] | Und treit iz in dem herczen | Binnen an allez merczen, | Den der orden hat gekorn | Zu homeister ane zorn.
Aber Got ob allen ring | Si hatten liep von herczen | An allerleie merczen | Mit gar getrwen listen, | Liep ouch ir eben cristen.
Ehrismann, H. v. Trimb. Renner (
nobd.
,
um 1300
):
Auch machet pfaffen gîtikeit, | Daz unser herre deste ê vertreit | Ob eteslîch smâcheit in geschiht, | Wenne er bedarf irs merzelns niht.
Schmidt, Rud. v. Biberach
20, 25
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Dvͥ dritte meinung ist krvm vnd merzellich, dvͥ kvnt von einem kleinen willen, der got dienot nuͥt duͥr got ze vorderost, want duͥr notduͥrft des libes.
Ebd.
28
:
Er [wille] ist gekrvmmet in sich selben vnd ist metzellich
[Vorlage:
mercenaria
]
vnd zitlich vnd wening got genem, ,want er suͦcht got nvͥt duͥrch got‘.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1482
):
aber ... das die dheinen gewuͥn, dann den blosen lon der furung da von nemen, also das gantz dhein furkouff, ubernutz, noch mertzlery darin gebrucht werd.
Turmair (
Augsb.
1517
):
significantia emere ,mertelen‘, pacisci ,contract eins werden, achten‘ etc. admittunt genitivos ,tanti quanti minoris pluris tantidem‘
(
mertelen
wohl hyperkorrekte Schreibung von
merzelen
).
Vorarlb. Wb.
2, 403
;
Schweiz. Id. (mit der Nuance: ›spielerisch tändelnd handeln‹; ebd. auch die Wortbildung
mërtscherī
;
A. 14. Jh.
).