merken
II
V.;
zu .1.
›etw. (unterschiedliche konkrete Bezugsgrößen) mit einem Merkzeichen versehen, das (meist) die Einhaltung einer sozialen Regel angibt‹; im einzelnen z. B.: ›(eine Grenze) markieren‹; ›(ein Maß) eingravieren‹; ›ein Qualitätssiegel anbringen‹; ›eine Handlung anzeigen‹.Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
etw
. (z. B. fleisch / tuch / silber, den wagen, die ame / kanne / bidmark / mas / tonne / wage, einen stecken, ein geschir / kartenblat, das fas / gewicht, js. vieh
) m., jm. etw
. (z. B. die wange / joppe
) m
.; etw. mit etw
. (z. B. mit einem rötelstein / zeichen
) m
.Wortbildungen:
merkeisen
Belegblock:
das di goltsmede alles zilber, das si bornen, iczlicher mit syme czigen merken sal.
delenwrak sal man iczlicher delen 3 striche strichen mit eynem merkeyser dy tweers obir.
das semliche tonnen werden geeycht unde gemerket bey derselben stat zceichen.
1 mergeyssenn, 3 eyssern lewchtern, 2 eyssern ketten.
Iren kouf bevestin si mit eyme steckin der do gespaldin ist mittin enczwey und gemerkit.
Er [spiler] kan vergebner griflein vil, | Die würffel maysterlich zu knüpffen, | Die kartenbletter merckn und krüpffen.
swelichs flaesch er verchauffet, daz sol er abstechen und merchen.
do merkt got herre das holz
[den Apfelbaum des Sündenfalls]
gar recht, | das / er holzes schaden wider brächt. sein wang, die joppen und leilach | merket er im von gelwen streimen.
es sollen alle waag, gewicht und maß beschaut, gehalten und gemerkt werden.
2.
›jn. durch ein Zeichen (Gewand- oder Brandzeichen) kennzeichnen‹.Belegblock:
nach dem und si [juden] [...] in manigen landen [...] gemerket und ußbezaichnet sind.
3.
›etw. / jn. schriftlich fixieren, aufzeichnen, aufschreiben‹.Belegblock:
Mercken notenschreiben notirn. notare.
Annotirn, verzaichnen / mit etwar mercken / auffschreiben in gschrifft verfassen.
Ebd.
334
: Notation, Merckung / verzeichniß / auffschreibung.
alles, daz di werlt hie grozzes treibet, wıͤrt alezemal vergezzen, ez werde denn mit schrift gemerkchet.
so lasst iedem mit seinem nam ervordern oder rüefen, und welicher nit da ist den lasset merken umb das wandel.
dy wetter sein darumb gemerckt, das ein selzam wunder diser zeit im jar ist.
4.
›jn. / etw. tadeln, verbal negativ zeichnen‹; als Ütr. zu 3 auffaßbar.Wortbildungen:
merklich
Belegblock:
ßo ir wollet so hardt an mutmas anfallen vnnotig gemeinen brauch, so werden ir allen menschen mercklich, haßlich.
Sie sprachen, wir weren gemarckt in etlichen dingen, das wir dar ein affsehen zu hetten, das den belangete ehr und eidt.
die da merken solche werk, | das ist ain teufelist gemerk.
Des gleichen ir in kunsten mich hie stercket, | Das ich nit werd gemercket | Strofflicher art in mancher dot.
und [si] paten den fürsten, daz si an iren trewn nicht wuͤrden gemercht.