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meren,
V.;
zu
mhd.
mërn
›tauchen und einweichen‹
, nhd.
mehren
›herumrühren‹
(; ).
›etw. in etw. eintauchen; in etw. herumrühren, etw. mischen‹; speziell: ›(Wein) panschen‹.
Phraseme:
jm. im munde meren
›jm. die Worte verdrehen‹ oder ›jm. die Speise aus dem Mund nehmen‹ (?).
Bedeutungsverwandte:
speziell: vgl.  2.
Wortbildungen:
merde
›Mengsel von Brot und Wein beim Abendmahl‹ (als blasphemisch für
merdum
zu interpretieren; im und 1889 unter
Mehrde
und
Mährte
geführt, dort auch Diskussion der Etymologie).

Belegblock:

Luther, WA (
1533
):
Wie man den Leihen beider gestalt solt geben, man muͤste eine Mehrde draus machen. [...] das sie [lesterer] sich selbs mit jrer eigen zungen schenden und nennen das heilige Sacrament eine Mehrde.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
72, 905
(
Magdeb.
1608
):
Da ich im Blut vnd ingeweid / | Der todten Thier / must schendlich mehren.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 107, 17
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
mit reinen wiben ich gewer | wol vrouwen, der | mut hat die ger, | daz ere in ir becher mer
(wohl: ›daß Ehre ihnen die Becher mische / fülle‹).
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Der bruder der zumersten quam, | Mit wazzer einen copf nam, | Dar inne merte er sine brot.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
unde nante om die irbaren lewte: „der merhet dir yn dem munde, der beschatzt dir die deynen, der underwyndet sich des deynen“.
Feudel, Evangelistar
46, 31
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Do sprach Jhesus: ,wer mit mir meret in dem napphe, der wil mich vorraten‘.
Eis, Gottfr. Pelzb.
137, 29
(
nobd.
/
thür.
,
3. V. 14. Jh.
):
Ouch sullin si nicht merin in wassir odir in andir vuchtikeit.
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib. 1989, S. 
196
(
1658
):
will es zehert werden, so meer es mit honig.
Gille u. a., M. Beheim
333, 12
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ir [haid] mischung und vermarw | die ist in aller varw | gemerwet und vermenget | und allenthalb durchsprenget | mit lichten rosen braun
(Beleg hierher?).
Piirainen, Stadtr. Sillein
96a, 13
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Dez tagez merte vnser herre got mit seynen iungern in dem chelch.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. ;