merdum,
der
;
auch als
Interj.
gebraucht;
lat. Flexion;
aus
lat.
merda, merdum
›Exkremente‹
(
Georges
2, 888
; ).
›Exkremente, Kot; Kothaufen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,
1
 1, , ; vgl. ,  2, , I, 2, (
das
),
1
.
Wortbildungen:
(latinisierend und wortspielerisch auf bezogen):
merdicus
.

Belegblock:

Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
vernimb eygentlich die scheyssen, wie die merdici sagen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
der ein [...] ergreiff die bickelhauben, fütert ihm dieselbigen mit eim grossen merdro.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
v. 1494
):
Der ander heilig send Merdum heißt, | Der fil zu tod in eim prifet.
Ebd. (o. O.,
n. 1450
):
Einer, der eim umb sein eeweib pult | [...] | Dem sol man seinn munt mit merdum vermaurn.
Fischer, Folz. Reimp.
42, 38
(
Nürnb.
um 1493
):
weines krafft und pires art | Hant ye gehalten widerpart, | Und ist dem gleich, so war ich leb, | Alß der merdum vor palsam geb.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Als die fürstin den merdrum fand, | Bestund Neydhart mit spot und schand
[14:
feyhel
].
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Thet darnach den merdrum auffdecken, | Der feyhel würd ir nit wol schmecken.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Ach, nun merdum
(hier Interj.)
, Ihesu Crist, | Was wunders mit dem h
e
ren fert, | Wer hat das vnhail mir beschert?
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1560
):
dann ain weib in der kirchen ainen großen haufen merdrum
[Var.:
menstruum
]
auf den fronaltar gelegt.