1
menen,
V.
– Gehäuft obd.
1.
›jn. zu Fronfuhren, Spanndiensten verpflichten‹ (mit Subj. und Obj. d. P.); ›(ein Zugtier) führen‹ (mit Subj. d. P. und Obj. d. S., z. B.
pferd
); ›etw. (z. B.
den pflug, wagen
) der Spanndienstverpflichtung unterwerfen‹ (mit Subj. d. P. und Obj. d. S.); ›etw. (z. B.
prügel, wein
) im Rahmen der Spanndienstauflagen transportieren‹ (mit Subj. d. P. und Obj. d. S.).
Wortbildungen:
menbube
,
mendienst
(a. 1466; ),
mener
›Tagelöner (
tagwerker
), der ein Gespann führt‹,
menet
›Fuhre‹ sowie (als Metonymie:) ›von einem Gespann pro Tag zu pflügende Fläche‹,
meneweg
›Fahrweg‹,
menku
›zum
1
menen
gedachte Kuh, die man eine Zeitlang nicht trächtig werden läßt‹ (15. Jh.),
2
mentag
›Feldfläche, die 1 Person pro Tag mit einem Gespann bearbeiten kann‹ (15. Jh.).

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
al do [tron] sitzet der gotes son. | sus hat si [Maria] den wagen gemenet.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
sent si sich na mir eyne, so bin ich der alleyne | mit truwen gantz vnd reyne, myn pluͦch ist wol gement.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
da prenten sie [...] 42 zimer ab, [...], und erstachen einen menpuben und einen alten man.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
mer ein gesell, der reit und menet 3 pfert, und ein gesel, der die wag nach den pferden herwider ein trug.
Argovia (
halem.
,
1400
/
50
):
so gebend die von Niederendveld einem zwingherren jarlichen zwei fuoder holz, drü oder vieri, darnach als lüt daselbs sind als sy gemennt sind.
Ebd. (
1530
):
Welcher im zwing zuͦ T. ist, der da bûwt mit eim zug, oder wo zwên zusamen wëttend, die sind schuldig, brügel ze mennen an die Gysicker bruggen.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
627, 24
(
halem.
,
1452
):
so man den win mennet, so mag ieklicher us dem fass, das er fuͤrt, mit spuͤllen bescheidenlich trincken.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die rossz redlich Mennen vnd nahin treyben. Equos exhortari.
Stupffruͦt (die) Ein gart mit dem man die ochsen im pflug ment.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1425
):
Wir setzen ouch fuͥre grebern, egern, menern, akergengern, holtzhoͧwern, treschern, und allen und ieglichen andern tagwerkern an der statt [...], daz [...].
UB ob der Enns
10, 239, 7
(
moobd.
,
1384
):
so schullen si vns jarlich da von dienen [...] acht schaf chornes [...] vnd den hant dienst, [...], vnd besunderlich von ainer wiz drey mennt heiz.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Einem reiter oder edlman gab man sibenzig ment oder joch ackers, den andern fünfzig (ein joch oder ment ist als vil einer mit zwain ochsen ein tag acker mag).
Voc. inc. teut.
p viijv
;
Rwb f.;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß f.;
2.
›antreiben, anspornen‹ (mit Subj. d. S., ohne Obj.); ›(jn.) hin und her treiben, zu etw. antreiben, drängen‹; jeweils als Ütr. zu 1 auffaßbar.

Belegblock:

Stackmann u. a., Frauenlob
5, 27, 14
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
Ein strafen von mir uf iuch, her Bart: | daz ment, sam ochsen tut ein gart.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
gar genge waz ir worte pflug, | si menten in her und dar.
Niewöhner, Teichner
393, 100
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
aver wen er [teufel] unstaet chennet, | dar zu treibt er staet und mennet, | daz er sich der werlt entsag | und ein gaistleich leben trag.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Es bracht auch zulest der alt römisch landshaubtman Narses die Langbarder auf, das si in das Welschland fielen, het’s wol drei jar mit in triben, het stätigs an in gement.