melancholisch,
Adj.;
auch lat. Formen.
›unter Zuschreibungen der
melancolei
fallend, den entsprechenden Eigenschaften unterliegend‹, z. B. ›schwermütig, niedergeschlagen, betrübt‹; auch: ›von erregter Phantasie‹ (jeweils vom Gemütszustand des Menschen gesagt); ›
melancholei
verursachend oder symptomatisch für diese stehend (von Krankheiten)‹; auch von verschiedenen Zuständen sachlicher Gegebenheiten gesagt, ohne daß diese sinnvoll beschreibbar wären;
Bedeutungsverwandte:
 1,  2, ,  2, (mehrfach),  1, ; vgl. , (Adj.) 1.
Gegensätze:
 127.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
erde
)
/ j. m. sein, j. von art m. sein
;
sich m. befinden
;
der melancholische jüngling, die melancholische art / aufblähung / krankheit / natur
.
Wortbildungen:
melancholik
.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
74, 9
(
Frankf.
1535
):
Mann sol jn [Armenus] weschen mit ochsen zung wasser / [...] / dann dauon überkommet er wunderlich tugent [...] zu den melancholischen kranckheiten.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Langweilig. Verdruͤslich. Freudloß. Melancholisch.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
v. 1486
):
Er kan erkennen am gesicht, | Warzu ider mensch sei gericht, | Die vier conplex ganz wandels frei, | Und wer von art sangwineus sei | Oder sei von colerica, | Melancolik und flecmatica.
Sachs (
Nürnb.
1547
):
Gesprech der Philosophia mit eynem melancolischen, betrübten jüngling.
Ebd. (o. J.):
[Ich will] in deß schönen mayen blüt | Unser melancolisch gemüt | Erfrischen.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
das ir nit sollen sprechen, das ist cholerisch, das melancholisch, sonder das ist arsenicus, das ist aluminosisch.
Maaler (
Zürich
1561
):
Feyentsaͤlig (der) Voll schwartzes gebluͤts / Melancholisch.
Traurige Sorg / die einen traurig melancolisch vnd schwaͤrmuͤtig machen.
Lauater. Gespaͤnste
12v, 26
(
Zürich
1578
):
dz die yenige͂ so von art melancholisch / [...] sind / jnen selbs vil seltzam͂e vñ wunderbare sachen yn bilde͂d.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
des hirzes flaisch ist melancolischer nâtûr und ist hart ze kochen in dem magen.
Haage, Hesel. Arzneib.
10r, 17
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Ist der haren weysz und dunne, so ist der mensch meloncolicus. Der ist dersbartzt, der hat des pluotes ze vil, daz er ist ersbarczt.
Ebd.
122, 50
:
So will ich dir sagen under den vieren underschaydlichen khrefften, welichs mändlich, und weliches weyblicher nattur ist, auch so soltu wissen, dass die schwartz hinden peliben erdt die ist khalt und druchkhen, melancolisch und ist das weyblein, das ander weyblein das ist das wasser, khalt und feucht.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn ;
Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
A iijr, 14
;
Sudhoff, a. a. O. .
Vgl. ferner s. v. , .