meinst,
zu letzterem s.
; Adj./Adv./Indefinitpron.; lexikalisierter Superlativ zu
, in 1 Beleg (s. u.
Ettmüller
) in den Komparativ gesetzt:
meister
; häufig in nähesprachlichen Formeln belegt.
2.
›meßbar oder einschätzbar größt‹, vom Anteil an einer kollektiv gedachten Größe, Gesamtheit gesagt, die wie z. B.
menge
oder
volk
als aus einzelnen Einheiten bestehend gedacht wird.
Syntagmen:
am meisten
(adverbial: ›größtenteils‹),
als meist
(pronominal gebraucht: ›soviel‹);
der meiste haufe / teil
(z. B.
des rates
),
die meiste menge
.
Belegblock:
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
279, 36
(
thür.
,
1474
):
unde gestehen yn des dy meyste meninge des dorffis.
wann daz dorf am meisten der thumberrn zu Bamberg ist.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
(
nobd.
,
1425
):
das unser der mainst taile in solich uffrur nit verwilligt haben.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
(
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
an dem montag morgen zoch der mayst hawfen uber dye Tra.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
(
moobd.
,
1478
/
81
):
und pat, das er im volk schickte, als maist er möcht.
Perez, Dietzin
1, 319, 8
;
6.
›konsequent, äußerst‹ (relativ zu dem Spektrum von Handlungs- und Haltungsmöglichkeiten, die jm. in einem bestimmten Rahmen gegeben sind).
Syntagmen:
so meist
(›schnell‹)
j. mag, sich am meisten
(›tiefsten‹)
demütigen, ein spiel am meisten
(›am konsequentesten‹) [wo]
treiben, etw
. (z. B.
den markt
)
am meisten
(›am stärksten‹) [wo]
ausbrennen
;
der meiste feind / jamer, das meiste hoffen / werk, die meiste freiheit / klage, die meisten tugende
.
Belegblock:
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
(
osächs.
,
1343
):
Dô begonde her vorwîzen den stetin in den geschên wâren sîne meisten
manig
groste͂
]
tugende.
Opitz. Poeterey
50, 21
(
Breslau
1624
):
Jhr meistes hoffen vnd genuͤgen | Jst lieben / vndt geliebet sein.
und branten den markt am maisten zu Erlang aus.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
(
nobd.
,
um 1525
):
die im teutschen hof das spil am mainsten getriben und angericht hetten.
in meinem Reich (spricht Christus) ist der herrlichste / der am meisten sich demuͤtiget.
Stammler, Berner Weltger.
103, 9
(
ohalem.
,
1465
):
es wer auch sein meiste klag, das er es nit langest gethon hette.
Bauer, Geiler. Pred.
85, 21
(
Augsb.
1508
):
mit denen worten dadurch du dein hertz aller maisten bewegen magst.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
daz ain iegleich dinch seinen namen hât nâch dem maisten werch und von der maisten aigenchait, die ez hât.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1314
;
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
137, 22
;