meisseln,
V.
1.
›jm. eine Wunde schlagen; (eine Wunde) ärztlich mit dem
meissel
2 behandeln‹; ütr.: ›etw. scharf klarstellen‹;
vgl. .

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1458
):
der Meier hat zu richten alle ding und zu entrichten alle fünferhande dinge, zu wißen diepstail, noitzucht, nachtbrant, mort und meisselwonden.
Stackmann u. a., Frauenlob
11, 6, 9
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
nach ir geburt (ie) uf den adel erbeizen – | ez si ein keiser, (ein) künig – da für | ein babes; la mich daz meizen
(wohl: ›jeden Zweifel abschneiden‹) |
für war sie sint noch fürsten me mit grimme.
Lemmer, Brant. Narrensch.
23, 50
(
Basel
1494
):
Eyn scherer meisselt / schnydt die wund | Do mit der siech bald werd gesunt.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 169, 11
(
schwäb.
,
1492
):
wa ainer den andern schlecht, das er gemaislet oder gehefft wunden hat, der verfellt 12½ ℔.
Grimm, Weisth. (
schwäb.
,
v. 1511
):
wann sich das begibt, mit namen diebstahl, flieszende wunden die gemeiszelt und beinschrot sind.
2.
›aus Übermut Hausratschlachten machen‹; über die Assoziation ›zerstören‹ als Ütr. an 1 anschließbar.

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Sie brachten der zeit ain manier uf, so man nampt maislen, das solte ain kurzweil sein. Das war, so man allen hausrath im haus hin und wider warf, verderbt und verwüstet, auch ainandern mit kuchenfetzen warf, mit unsauberm wasser beschütt.
und kam dahin, das sie maistleten, becher und anders zum fenster hinauss warfen.
3.
s.  2.
4.
s.  4.