meineide,
Adj.
›meineidig; treubrüchig; von falscher Gesinnung; verbrecherisch handelnd‹; wie ; zu (Adj.).
Gehäuft ˹wobd. / oobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte˺, auch Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2,  3,  14, , , .
Gegensätze:
(Adj.) 9.
Syntagmen:
j. m. sein
(z. B.
an got
)
/ werden / heissen
;
jn. m. schelten
;
den meineiden strafen / überwinden
(z. B.
mit recht
),
jn. m. achten / heissen / beschweichen
(präd. Attr.),
jn. für meineiden haben, als m. strafen, für m. berüfen
;
der meineide brief / eid / kotzenschalk / man, das meineide wort
.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
174, 18
(
thür.
,
1474
):
so mussen dy geczugen sweren, daz uwer eyd reyne unde nicht meyneyde sy.
Ebd.
189, 15
:
Hath Hans Hartmann beschuldiget Heinrichen Stangen, daz er yn eyn meyneyde kotczenschalg geheyßin habe.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
wer vil swerren wil, der wirt dik mainait.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1281
):
vergihe oͧch dez, swa ich dis bréche, das ich meineide bin und mir widerteilet sol sin é und ere und allú reht, die ich an geistlichem gerihte alder an weltlichem gerihte han sol, und minú lehen den herren lidig sulen sin.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1626
):
[dz sy] ouch offendlich und exemplarisch als meyneyde getrafft werden söllindt.
Müller, Stadtr. Ravensb.
58, 22
(
oschwäb.
,
1326-30
):
und sol man denselben dar zuͦ fuͥr mainaiden und fuͥr ungetruwen han.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1525
):
huw inna ir finger ab: die muͦßtend schweren, das sy mainaid beswicht werend worden am hus Ossterrich.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
so vil mer sol man vertreiben und töten die, die wider gottliche ordnung sein, wann sie sein mainaid an got, dem sie in der tauff gesworn haben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
er hat sie offenlich berüeft für mörder, für pöswicht, für mainaid.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 299, 19
(
schwäb.
,
1592
):
wellicher den anderen ainen schelmen, dieb, bößwicht, mainaid [...] schilt [...], der soll unableßlich gestrafft werden.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
etleich warm prunnen, die [...] strâfent die dieb, wan welcher diep für ain diebstal swert, ist er mainaid, sô erplindet er von den wazzern.
Geier, Stadtr. Überl. ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Leisi, Thurg. UB
6, 798, 25
;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern ;
Dierauer, Chron. Zürich ;
Vorarlb. Wb.
2, 391
.
Vgl. ferner s. v. (Adj.) 3.