mein,
2
meine,
der / das
die
-(e)s/–
;›Verwerflichkeit, Täuschung, Falschheit (der Gesinnung); verbrecherische Tat, Frevel, Missetat, Unrechtshandlung‹ (letzteres häufiger belegt).
Im späteren Frnhd. auslaufend; gewisse Beleghäufung für (oft gebundene) Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘ sowie für berichtende Texte.
Phraseme:
ane / sonder mein(e)
, Bestätigungsformel.Bedeutungsverwandte:
1, , 1, 1 (mehrfach, mit mein
alliterierend), 1, 2, , , ; vgl. , 9, (das
) 2, 1
3, 1
5, 2, , , , 1, (der
) 3.Syntagmen:
(auf mein
, der
, hin normalisiert): (den) m. anden / antreiben / erbarmen / frummen / leiden / stiften / schreien / tun, geit m. tun
; m. sich begeben
, [aus etw.] entspringen / entstehen, js. m. etw. besulwen
; meines begehen / pflegen
; j. ane m. sein / werden, js. treue in m. stehen, schaden mit
[›aufgrund von‹] m. nemen, um einen m. erschlagen werden, um einen m. gericht auf jn. halten, vor (einem) m. rein bleiben, behütet werden
; m. der fälscher, der sünden
(gen. explicativus) m
.; der falsche / jesabelische m
.Wortbildungen:
1
meinen
meingetat
meinschweren
meinschwerer
1
meinung
meinworchte
würchte / worchte
; ).Belegblock:
gotis tempil, als ich las, | den besulwit hât ir mein, | machtin sî [Machabei] dô widir rein.
Ouch werden die mein worchten, | Die Got hir nicht entvorchten | dort rache bittende ober sich.
Des tet er
[Antonius]
sich abe alles spotes, | Uf daz sin herze reine | Belibe vor allem meine. Wer ane sunde ist vnd ane meyne, | der werfe an dise fraue einen stein.
Daz er nicht der sunden meyne | So gar groz hette noch so vil.
des pherden antwortens wart also vil, das die von Erfforte vordross das man sie mit sulcher untruwe meynte.
Daraus [brauch des gelds] entspringen alle laster, | Als wucher, diebstal, mord und mein, | Geitz, untrew, schalckheit, groß und klein.
mit jhm geht es nicht recht zu. | Wie meinst, wenns nicht ein meinung wer, | Das ich mich thet legen daher | Vnd stelt mich gleich, sam wolt ich sterben.
Jr lügener, ir meinswerere, | Dem hohesten got sint ir unmere.
Will im [artzat] die loyc wonnen bei, | So stifft er alzeit main und mord.
git tuͦt main und indorfern swern, | die guͦt abschaident und aberent.
Sú ist dú werde maget rain | Aͮn súnde und aͮne main.
die [chetzer, juden und haiden] tunt sich drein | auch mit sunderleichem mainn.
und wellen dieselben fursten wider den kaiser bewegen und morterei anrichten, daß main und mort daraus endtstanden sein sollte.