meiligen,
Belegblock:
Das wir mit des trugners leben | Uns selbs kümmeren und vermayligen nicht: | Gebt in hin für Pilatus gericht.
3.
›etw. (meist: religiös oder moralisch hoch bewertete Bezugsgrößen) / (seltener:) jn. entehren, beschmutzen, beflecken, in seiner Würde kränken, antasten, (bis hin zu:) jn. verderben; (eine Frau) schänden‹; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
ane / sonder meiligen
(verwahrformelhaft).Syntagmen:
jn
. (z. B. das weib, die meid
, Maria) m., j. die bescheidenheit, das christentum / gewissen, den tempel mit der sünde m., die sünde die sele, die unkeusche leib und sele m.
; j. / etw
. (z. B. das kat
) e. S.
(Gen.obj., z. B. der heiligkeit
) m.
Belegblock:
alle die seligen | die sich nicht sunden meligen | Und sich mit tugenden turen.
unkeüsch mailigt mit ein | leib und sel zu dem swechsten.
Ebd.
452, 101
: des würt zu himel yeder mann | vil grasse frad han sunder mailgen.
Es sol nieman sin so vermessen | Der das almuosen tuot essen | Das er der welt uppikait mit trib. | Es masgot
[Var.:
mailget]
im sel, er und lib. daz sie
[Maria]
nie gmailigt wart | auff der gemainen sünden vart. die meyligung die do geschiet ym slaffe an dem menschen.
Ander svndt maÿligent doch allain dÿ sel.
Ebd.
29, 73
: Weib, hastu dich von deinem wirt gechert vnd ausgetreten vnd pist gemailigt worden vnd hast peÿ einem andern mann geslaffen, so [...].
die pözzen [...] mayligen di heilichait.
Ebd.
29, 8
: nicht daz das chot der hent mailig der goͤtleichen heilichait.
Das weib ist ein tempel gots, der ym yn der tauff ist gewichet, vnd darvmb weͤr es vnczimleich, das ich den mit meiner sünd mayliget.
Contagium befleckunge beslichung [...] vermásgung [...] mayligung.