meilen,
V.
1.
›etw. beschmutzen, einen Fleck machen; jn. verwunden, verletzen‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
ains ais, daz gelegt ist in dem vollen môn, und ain gemailt wüllein tuoch dâ mit reibt [...], daz verleuset seineu mail dâ von.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Den hoher wirde nie geprast, | Wo man die veint mit swerten mailt.
2.
›etw. (einen hohen religiösen Wert, z. B. den
tauf
) beflecken, beschmutzen, entehren; jn. verachten, zu Schaden bringen, kränken; jn. (zum ewigen Tod) verdammen; sich trüben (von der Hoffnung)‹; Ütr. zu 1;
vgl.  23.
Älteres und mittleres Frnhd.; Verstexte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , ,  2, .
Syntagmen:
gedinge sich m
.;
jn
. (z. B.
die juden
)
m., die sucht
(Subj.)
jn. meilen, j. / etw. die sele / minne, den tauf m
.;
der name (teufel) gemeilt sein
.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
Zu samene si [Marien suzekeit] daz allez heilet, | daz unse sele vor gote meilet.
Gille u. a., M. Beheim
293, 355
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Er wurt vertailt | mailt | und verdirbt | stirbt | ewig ümmer.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Geding pald sich mailt, | Wa sich das hertz tailt.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
mich stichet reht als ein dorn | daz ich sundhafter man | meinen touf so dick gemailet han.
die juden uz der schrangen | waren do gegangen, | daz si iht wurden gemeilet | so Jesu wurde vertailet.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Wer Minn hie mit laster mailet | Und rainer vrawen werdichait.
Fischer, a. a. O. ; ;
Gille u. a., a. a. O.
165, 112
.