masche,
die / das
.
1.
›Masche eines Gewebes, Loch zwischen den Gewebefasern; Maschenweite; Netz, Schlinge, Fessel, Falle, mit denen Fische, Wild gefangen werden oder (ütr.) in die Menschen verstrickt sind‹; speziell: ›Jäger-, Fischergarn‹.
Wobd. / oobd.
Bedeutungsverwandte:
 12, ,  1,  1, ,  2, ; vgl.
1
 2,  5,
1
 1, , , ,  4,  3.
Syntagmen:
die m. erfordern / füren / messen / richten
;
jn. ane maschen fangen, in den maschen gehen, in maschen verwandt
(›verstrickt‹)
sein, in maschen vögel fangen
;
die maschen der tasche, des garnes / netzes
;
die kleine / grosse / weite m
.;
ungelückes
(poetischer gen. explicativus)
m
.;
die wate mit x maschen
.
Wortbildungen:
maschel
,
maschen
›etw. einfassen‹,
mäscher
(a. 1510/48).

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Wann er ließ sein fússe in das netze: vnd er geet in seinen maschen
[
Dietenberger
1534:
masen vnnd vnreinigkeiten
;
Luther
1545, Hiob 18, 8:
netze
].
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
An mattschan und an strikken | Vach ich
[Teufel]
si [nunnan] unmassen dicke.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1488
):
Es ervordern die rechten weydlüth den meschell, vermeinen, das derselbig ufgericht werd.
Ders., Wirtsch. Bern (
halem.
,
1621
):
Die Oberländer Fischer klagen ferner, daß der
meschel, der ihnen vor wenig jahren uferlegt worden –, nit der alte [...] sye.
Maaler (
Zürich
1561
):
Maͤsch (das) Ein loch / eines fischergarns oder netze. Macula. Ein garn oder netze mit grossen vnd weyten Maͤschen. Retegradi macula. Ein subtyl garn mit kleinen Maͤschlinen / als die raͤbhuͤner garn / vñ wachtl garn. Reticulum minutis maculis.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1569
):
das ir aller und ieder fischeren garn besichtigen, die mäschel mit dem alten mäß erfäggen und mässen.
Rot
327
(
Augsb.
1571
):
Mass oder Mesch / heist auch ein knopff mit eim klang / oder ein lange schnuͦr daran man etwa fasset.
Ebd.
328
:
Maschen oder anmeschen, das ist anfassen / anhengen / wie man die schnelfingerl / Pater noster ringel / vnd was dergleichen anfasset.
Klein, Oswald
12, 65
(
oobd.
,
1416
):
wo ich in trauren tunckel | durch tausent maschen bin verwant.
Ebd.
82, 19
(
1418
?):
ich hulf dem knaben hübsch gemait | auss ungelückes masche.
Ebd.
86, 32
(
1428
):
Neckerau, | Dein scheren ungenetzt | der taschen maschen setzt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
mit wildpret und vögln, so mit jagen hetzen paissen, in netzen maschen kloben trauchen häberitzen hanfschmaissen springheusern und leim gefangen worden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17.-18. Jh.
):
underthon der ohne erlaubnuß strupfen, zaan, maschen oder fallen richt der ist p 5 reichßthaler gestrafft.
Vorarlb. Wb.
2, 366
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 149
f.
2.
›Kolik, Bauchgrimmen‹; mit 1 metaphorisch über das Vergleichsmoment ,Ziehen des Schmerzes‘ assoziierbar; Etymologie unsicher.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 4, .
Wortbildungen:
mäschelweh
(a. 1658).

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1520
/
1
).