markung,
die
;
-Ø/–
.
– Nahezu ausnahmslos Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Qualitätssiegel für Eisenwaren; Anzeichen, rechtsrelevantes Kennzeichen, Merkmal für etw. (z. B. für
zauberei
)‹;
vgl. II, 1.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 657, 25
(
preuß.
,
1445
):
ab ymand van alden czynwerck wolde nw werck gyssen adir machen laessen, der sal is so gut machen, alse das nwe werck mit merckonge noch aldir gewonheit, und das hot der homeister in bedacht genomen.
Jerouschek, Nürnb. Hexenh.
7r, 21
(
1491
,
1491
):
Die ander merchung [von ketzerey, zauberey] stat an vngewonlicher kranckhait / oder smertzen den die menschen oder fühe enpfahen.
2.
›Kennzeichnung, Markierung einer Flächengrenze durch Anbringen geeigneter Zeichen (als Handlung)‹; metonymisch: ›angebrachte Markierung, Grenzzeichen‹;
zu II, 2.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
,
2
 2; vgl. ,  1,  3, ,  2.
Syntagmen:
m. tun, eine m. begeren
;
der m. beiwonen
;
jn. um m. anrufen, zu der m. erscheinen
;
die m. der äcker / wiesen
; zur Metonymie:
die m. abhauen / ausziehen / verändern / verrücken
;
eine m. eine eiche sein
.

Belegblock:

Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
welcher boͤsslicher vnd geverdlicher heymlicher weyss ein marckung verruckt oder verendert, der [...].
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
das der herschaft ein grosze notdurft ist, die iren darczu zu schicken von raynung und marckung wegen der wisen, ecker und holczer.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
Es solle auch järlichen ein rat einen vom rat und drei aus der gemeind zue markern verordnen und, wann sie einer oder zwen umb markung und aussteinung der güetern anrueft, so sollen sie dem oder denselben parteien [...], zue solcher markung zu erscheinen, verkinden.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 721, 19
(
schwäb.
,
1585
):
Wellicher ein marckstein, pfahl, gruoben oder andere marckung verruckt, außziehet, abhawet oder abtuet [...], ist ein solcher, so daß thete, der herrschaft dreysig pfund verfallen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;
3.
›Grenzlinie, Grenze zwischen Raumflächen (meist Grundbesitztümern, Verwaltungseinheiten)‹; als Metonymie: ›jeweils umgrenzte Fläche, Raumeinheit‹;
vgl. II, 34.
Bedeutungsverwandte:
 5, ,
1
 2,  1, I, 1,  1,
2
 1, , ; vgl. II, 3.
Syntagmen:
die m. sich weit erstrecken, js. m
. [wohin]
reichen
;
auf der m. lesen, ausser der m
. ›nach außerhalb des Bezugsraumes‹
kein gut verkaufen, jn. in js. m. fangen, zueinander in die m. greifen
;
die m. des dorfes
;
die versteinte m., die Aglasterhausen(er) / Randersacker / Wirzburger m
.;
das ende der m
.

Belegblock:

Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1555
):
auch hat der junker von Hirschhorn hasen, vögeln und alles klein weidwerk zu Aglasternhausen markung zu treiben.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1414
):
In den obgeschriben gerichten marckung und grennicz ligen alle hernachgeschriben dorffer weyler hofe und mulen [...] als weyte, als dann eins iglichen nachgeschriben dorffes weyler hofes und mule rein und marckung reichen.
Ebd.
2, 1, 23, 15
(
1464
):
darinnen
[in
buͤchern
]
eynes yeden gutes gelegenheyt zwͤ dorfe und zwͤ velde, und wer daran stossen hat an dem ende derselben markung, ordenlich beschreiben.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
343, 20
(
nobd.
,
1511
, Hs.
16. Jh.
):
unser [...] weingarten in Randerßacker markung gelegen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
108, 37
(
nobd.
,
um 1540
):
das der herr zu sant Steffan soll des zehents warten, solang und dieweil ir drey uff der marckung zu lesen haben.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 452, 25
(
schwäb.
,
1574
):
Vom undergang zill und marckung.
Wendehorst, a. a. O.
238, 4
;