marktmeister,
auch
martmeister,
der
;
-s/-Ø
, auch
-e
.
›Beauftragter eines Marktortes über alle den Marktbetrieb betreffenden Angelegenheiten, ferner über die Qualitätskontrolle von Lebensmitteln (speziell: Fleisch, Fisch), über die öffentliche Hygiene, auch für die Einnahme von Bußen‹;
vgl.  2,  3.
Md.; Rechts- und Wirtschaftstexte, Chroniken.
Syntagmen:
den m. setzen / entsetzen, bestellen
;
der m. den markt fegen, etw. setzen
›über etw. entscheiden‹,
über die gebäude richten / setzen
›entscheiden‹,
den fleisch- / fischmarkt waren
;
durch den m. den zol einnemen, jn. zu m. ziehen, jn. der gemeinde zu m. vorstellen
;
die erlaubnis des marktmeisters
;
ane wissen der marktmeister
.

Belegblock:

Luther, WA (o. J.):
wen einer ein Marcktmeister [...] ist, [...], so tregt er ein messer an der seyten.
Lau, Qu. Neuß (
rib.
,
1526
):
so ensal der gelder des [fuschwerk] niet hoiger of durer verkoufen, dan id vur gegolden hadde, ind dat sal man den martmeisteren also bevelen, dat of ymantz dair bruchlich inne wurde, den zo straifen.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1348
/
1407
):
en sall gein man koe slain noch updoin, der martmeister en si dabi.
Ebd. (
1505
):
dat iemant herbinnen zo marte vische brechte mit erleufnisse der burgermeistere, martmeistere, amptzmeistere ind gaffelmeistere.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1455
):
Die busse
[für Marktvergehen]
halb dem rade und halb dem martmeister gefallen sal.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der bisschoff habe den martmeister zu setczen unnd zu entsetczen, der hat zu setczen ubir die gebuwede, mist uff der strasse zu vor bieten unnd kammern ubir den weg.
eyn rad hat ouch macht einen martmeister zu bestellen, der swert deme rate zu zu seen ubir alle fissche, vogile, wiltprodt, das in die stad zu marte bracht wert.