mark
I
die
;
zur Etymologie vgl. ;
Pfeifer
2000, 839
.
1.
›festgelegte Gewichtseinheit, die je nach Gegenstand unterschiedlich bemessen wird und als Maß für Schwerebestimmungen sowie für Preisfestlegungen dient‹; fließender Übergang (Metonymie) zu 2.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
6, 296
;
Kahnt
u. a., Alte Maße [...]. 1987, 178#x2005;ff.
Phraseme:
nach der mark arbeiten
›den Arbeitslohn nach dem Gewicht der bearbeiteten Sache bemessen‹.
Bedeutungsverwandte:
I, 2,  34,  2; vgl.  2,
1
(
der
),  3 (recte: 4),  3.
Syntagmen:
etw. x m. lot haben / wegen, etw
. (z. B.
ein napf
)
x marke schwer sein, x m. wegen
, [eine Maßeinheit]
rogge x m. lot halten
;
das silbergewicht marcha heissen
(in Mailand);
die m. um x unzen bestehen
;
an 1 m. x plappart, auf 1 m. x schillinge gehen
;
die m. kupfers / silbers / geldes / goldes, die lötige m. silbers
(mehrfach);
die farende / liegende / geschikte / gemischte / gewegene / kölsche / lötige / neue m
.
Wortbildungen:
markhaupt
,
markstein
I ein Dreizehntel eines Silbergewichtes (etwa die Hälfte eines
markhauptes
).

Belegblock:

Herborn u. a., Rechn. Jülich
93, 40
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
mit den pelle(n) vogele(n), die wa(re)n eyne sijde sijlve(r)n ind die and(er) sijde sijlve(r) ind oev(er) gült, dat woich same(n) VI½* mark VI½ loit ind I hellinck gewichte.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
173, 33
(
preuß.
,
1402-4
):
so machen czu Grossen Nawgarden 13 marcsthein 1 stucke sylbers unde 28 marthowpte machen do 1 marcstheyn.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 266, 27
(
preuß.
,
1415
):
das cleyne gelt wart geschicket off die lotige marc silbers 1 marc 8 scot kopper, und wart gechroten off dy gewegen marc 5 firdung geczalt.
Schmidt, St. Kastorst.
2, 253, 42
(
mosfrk.
,
1473
):
nemelich der eyne Colsche marck nuynzehen grate fyns gouldtz heldet.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
111, 45
(
omd.
,
um 1559
):
wolten gewercken ader ihre vorsteher after, sandt etc. nach der marck zu arbeiten.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
vnd brant ez [gut] in mitten in der stat. Das liez sie alle ir minnere an sehen, des was virzic marc goldes.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Der selben nepffe on allen hass | Warend vier tussend oder bas, | Der minste waz drü marke schwer.
Leisi, Thurg. UB
7, 558, 11
(
halem.
,
1387
):
ze gebende drye und drisig marck silbers des obgenanten brandes und gewaͤges.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
n. 1437
):
dz si einen wagstein haben soͤllent, der weͣgen sol vierzechen march.
Ebd. (
1466
):
Bern plaphart, die soͤllent halten zem halben VII½ lott an das korn vnd suͥllent hundert vnd IIII plaphart an ein geschickte marck gän.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
316, 4
(
Genf
1636
):
Marck / ein gewiß gewicht.
Müller, Welthandelsbr.
125, 19
(
schwäb.
,
1506
):
So ist darnach silber gewicht zu Mayland; haist man marcha.
Bastian u. a., Regensb. UB
444, 31
(
oobd.
,
1376
):
es het der semelrok 5 mark ân 2 lot und der rok 6 mark an 1 lot.
Chron. baier. Städte. Mühld. (
moobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Allev maz geleich nach dem alten recht, alz di stat gesatzt ist, die chauf geleich, di marich geleich, di emer geleich.
Küther, UB Frauensee
110, 25
;
Goerlitz, Magd. Schöff./Posen
116, 12
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Welti, a. a. O. ;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Bastian u. a., Regensb. UB
57, 19
;
Rwb f.;
2.
›einzelne Zähleinheit innerhalb eines Systems solcher Einheiten‹; speziell: ›Währungseinheit, deren Wert auf dem Edelmetallgehalt der Münzen als des wirtschaftsräumlich und -rechtlich gültigen Zahlungsmittels beruht‹.
Phraseme:
(ein hoher Betrag, z. B.
100, 500, 1000
)
mark
steht für etwas übermäßig Teures oder Unmögliches,
x
(ein kleiner Geldbetrag, z. B.
1
)
mark
steht für etwas Geringfügiges, Symbolisches.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  4,  1, ,
2
,  2.
Syntagmen:
x m. begeren / gewinnen / nemen, jm. x m. abschlagen / schuldig sein
;
der zol marka heissen
(in
Catalonia
),
jm. x m. werden
(als Besitzangabe),
x m. als ingeld gefallen, mit x (einer, zwei) mark(en) etw
. (z. B.
das bauermal / bürgerrecht, die innung
)
gewinnen, j. unter 1 m
. (Besitzuntergrenze für die Besteuerung)
haben
›besitzen‹.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
965
(
mrhein.
,
um 1335
):
Ir [bode] sollent han zuͦ bodenbrode | hundert mark vnd ein vil gut pert.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1503
):
szo ymandts hergewede, radeleve ader erbe [...] furdern wolte, der sal bawer und burger sein ader sein bawermal mit zweyen margken gewinnen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
um 1465
):
er habe danne sein burgerrecht und dornoch sine ynnunge gewonnen mit eyner marg, das sind vir schillinge nuwer groschin Friberger muntcz.
Ebd. (
1335
):
Waz ein man under einer marc hat, he bege sich is oder nicht, davon darf he nicht schozzen.
Ebd. (
1355
):
wo einen man got berate, daz im werden dri marc oder zwu, daz he denne eine gebe, von vir marken oder von sechsen zwu unde daz also lange tribe, biz daz im ein genant gelt werde
(Regelung der Buße im Falle von
wunde
und
todslac
).
Löscher, Erzgeb. Bergr.
116, 5
(
omd.
,
um 1559
):
Wen ein neufenger in seiner fundtgruben ader maßen ercz trifft, drey marg und einen virding.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
ein nút rechen, da du dich wol moͤhtist rechen, daz ist reht, als ob du im hundert march opfretist.
Dir [Herre] sint doch tusent marg als ein pfenning zuͦ lassende.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Wer ainen balg geltten müss | [...] | Er were nach fünff hundertt mark wertt.
Müller, Welthandelsbr.
280, 31
(
schwäb.
,
1414
/
5
):
Noch ist ain zol haist la marcka.
Klein, Oswald
59, 41
(
oobd.
,
1422
):
Viertausent marck begert ir herz | und Hauenstain.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
Herr, mein lon ist gros und starkch, | ich nim nicht minner den hundert markch.
Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 18, 33
;
123, 35
;
Wiessner, Wittenw. Ring
1818
;
Vgl. ferner s. v. .