manwerk,
vereinzelt
manwart
;
das
;
-es/-Ø
, auch
-e
;
die Schreibung
-wart
laut vielleicht unter Einfluß von
-mad
.
1.
›Flächenmaß (meist für Mäh-, seltener für Acker- und Weinbauflächen, auch für Waldflächen)‹. Das Maß wird in den Belegen und in den Wörterbüchern wie folgt bestimmt: als Mähleistung pro Tag und Person, als Pflugleistung pro Ochsengespann oder pro Person, nach dem Umgrabmaß für Weinberge, nach dem Weinertrag (0,5
saum weins
); da diese Bemessungsgrundlagen nicht deckungsgleich sind, ergeben sich Schwierigkeiten für exaktere Angaben: vgl. aber
Welti, Pilgerf. v. Walth.
1
, S. 409f. sowie das f.
Wmd. / wobd.; meist Urkunden und Urbare.
Bedeutungsverwandte:
 3, vgl.:
2
(
das
2, , (
das
4,  3, , .
Syntagmen:
das m. bauen / wässern
;
von einem m. nichts geben
;
x m. acker / heu(es) / heuwachs / hölzer / matten / reben / wiesen
;
x m. gros
.
Wortbildungen:
manwerker
1,
manwerkmatte
.

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1585
/
96
):
sunderungh zu diesem manwerk, davon sie nichts geben, dess seint sie schuldig das manwerk zu bauwen zu behoef des herren allein ahn deilung.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
, o. J.):
si queris, cur vocetur manwerch? ideo dicitur, quia uni viro committitur ad colendum; et est tantum terrae, quantum par boum in die arare sufficit.
Ebd. (
1425
?):
ob ein manwerker, mans- ader frauwenpersone, abginge von toits wegen und keine erben hette, so salt solich manwerke u. h. vefallen sein.
Ebd. (
1472
):
als unsere lehenlude [...] alle jairs schuldig sint ire wingarten zu misten, nemlich von einem ganzen manwerk hundert burden mistes.
Welti, Urk. Rheinfelden
86, 32, 34
(
halem.
,
1364
):
ein manwarch matten gelegen in dem banne ze Meli.
Ebd.
715, 258, 14
(
1582
):
von wegen zweyer manwart matten zu Rüscheli.
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 21, 26
(
halem.
,
1371
):
1 manwerk wisen haisset duͥ Duͥrrmatten, lit bi der gassen gen Gundoldingen.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1380
):
de prato sito in augea Ernlisbach, quod est tonsionis trium dietarum, quod vulgo dicitur drú manwerk.
Schib, Urk. Laufenb.
114, 17
(
halem.
,
1434
):
ab einer halben manwerchmatten, gelegen [...].
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1458
):
1 mannwerck reben, acker, matten hoͤltzer, [...] sol ieglicher schetzen als lieb im das sy.
Ders., Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1529
):
zwey mannwert (!) raͤben, thuͦt zun gmeinen jaren ein soum winß.
Leisi, Thurg. UB
7, 1011, 3
;
Boner, Urk. Brugg
460, 6
;
Welti, a. a. O.
719, 260, 16
;
Merz, Urk. Lenzb.
143, 13
;
149, 4
;
Maag u. a., Habsb. Urbar 2, 2, S. 
305
;
2.
›einem
herrenpflichtigen
Pächter, Hörigen, Lehnsabhängigen von einem Grundherren zur Bewirtschaftung gegen eine festgelegte Natural- und Geldabgabe überlassenes Grundstück von nicht angebbarer, aber bescheidener Größe (Bemessungsgrundlage ist
manwerk
1)‹; als Metonymie: ›das zugehörige Recht‹; vgl.
1
(
der
6, auch 8.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
ein m. aufnemen / haben / halten / kaufen / verkaufen / verleihen, in bau halten, eine schuld das m. berüren
;
das m.
(Subj.)
auf einen erben fallen
;
sich des manwerkes gebrauchen
;
von einem m. etw. geben
.
Wortbildungen:
manwerke
,
manwerker
2 ›nach
manwerk
-Recht eingesetzter Pächter‹; konversosem: ›Empfänger der Abgaben‹.

Belegblock:

Grimm, Weisth. f. (
mosfrk.
,
1425
?):
wie man das manwerk bishere gehaltten hait, vnd die fryheyt, die manwercker dauon haint. [...]. Zum ersten sint die manwercke geheyssen manwercke vmbe des willenn, were die hait, die sint da von vnser heren mann vnd auch ene vorbuntlich als eyn mann synen herenplichtig ist. Item sall eyn ygklicher manwercker alle jare [...] geben synen wyne, [...] vnd [...] eynen thornyss
(ff. weitere Bestimmungen).
eyn ygklicher manwercke sall also fry syn, das nyemant die vorsetzen [...] soll vor keyn scholt.