mange,
die
;
über
mhd.
mange
›Kriegsmaschine zum Schleudern von Steinen‹
aus
mlat.
manga
, letztlich aus dem
Griech.
(; ).
1.
›Glättwalze (der Weber und Färber)‹; als Metonymie: ›Teil des Hauses, in dem der Walzbetrieb vollzogen wird‹.
Fast ausschließlich obd.; meist Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
3
mangeln
›(Tuche) glätten, mangeln‹,
2
mangen
,
manger
,
manghaus
(verdeutlichend für die o. a. Metonymie),
mangmeister
,
mangschauer
›Aufsichtsperson über die Glättwalze‹ (a. 1508).

Belegblock:

Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
E. 16. Jh.
):
die manger sollen alle außberaite burschid vor die funffer bringen, die zu besichtigen.
Sachs (
Nürnb.
1565
):
Darzw ich auch ein mange hab, | Da ich sie [thuecher] mang fein hell und glat.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1427
):
ein schrift lesen, darinn [...] Claus Raͤvel, Jenni In der mang und der Zeltner etwaz kuntschaft von der obgenanten sach wegen [...] geseit.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1501
):
das sich fuͥrwerthin dehein froͤmbder mangmeister, noch faͤrwer, [...], har inn unser statt sol setzen, soͤlich handtwerck zuͦ bruchen.
Ders., Gebiet Bern (
halem.
,
1538
):
Den
bach
, [...], sollen die Bauherren [...] in einem Teilstück bei der
färby oder mangi
unterhalten
.
Boner, Urk. Brugg
453, 9
(
halem.
,
1558
):
[verkaufen um 200 Pfd.] huß und hof ab des houptschuldners hus vnd hof mit sampt dem färli, ouch der mangi vnd der hußhofstatt.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
315, 33
(
Genf
1636
):
Mangen / das Tuch mangen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
auf sant Gallen tag ward das newe manghaus [...] angefangen ze pawen.
Ebd. (zu
1554
):
doch hat er gemelten Seitzen für ainen andern gehabt, als nemlich für den mangmaister in dem Schuchgeßlin.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1443
):
eine gute manng darein zu seczen und ainn manngmaister darczu zu halten.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
47, 5
;
Boner, Urk. Aarau
382, 4
;
Uhlirz, a. a. O. ;
2.
›Kriegsmaschine zum Schleudern von Steinen, Katapult‹.
Bedeutungsverwandte:
1
, ,
1
 2, , ; vgl.  1,  3,  9, .

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
110
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
der burge muͦr | Hoch, stark. [...] | Tribok, blyden, mangen, | Ebenhoch, lonker, katzen | Torst ir gar wenig tratzen.
Seemüller, Österr. Reimchronik (
oobd.
,
1. H. 14. Jh.
):
mit allem [...] | dâ man burge mit zestôret, | driboc, katzen und mangen, | ebenhôch ûf siulen langen, | rutten und tummerære.