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mandel,der / die / das
;–/
-Ø
oder -e
;in den Wörterbüchern über
mnl.
mandele
() aus mlat.
mandala
(Kluge/S.
; 2002, 595
Pfeifer
) hergeleitet; bei 2000, 833
van Veen/van der Sijs
wird Verwandtschaft mit 1997, 536
lat.
manipulus
angenommen; Herkunft, Wortgeographie und Wortgeschichte geben Fragen auf.1.
›Garbenstand des Getreides‹; im einzelnen mit Tendenz zu ›meßbare Menge von Getreidegarben‹ (dies auch als Abgabe).Syntagmen:
die mandeln anzünden / einsammeln, stehen / liegen lassen, die zehente m. geben
(als Regale); sich unter einen m. legen, vieh unter die mandeln treiben
; der 30. m. kornes
(Abgabe).Wortbildungen:
mandelkrähe
Suolahti, Die dt. Vogelnamen.
), 1909, 16
mandeln
mandeln
zusammenstellen‹ (auch als zählbare Einheiten für die Zehntveranlagung; a. 1358; 1520; dazu bdv.: ).Belegblock:
Die Ernte bricht herein; | wer Korn hat ausgesät, der samle Mandeln ein!
[Simson] lies sie
[
Füchse mit angezündeten Schwänzen]
vnter das Korn der Philister / Vnd zündet also an die Mandel [
garbenFroschauer
1530: ;
frúchtEck
1537: ]
/ sampt dem stehenden Korn. Ebd.
Hos. 12, 12
: Vnd [sie] haben so viel Altar / als Mandel
[
hauffenMentel
1466 / Eck
1539: ;
steyn hauffenWormser Proph.
1527 / Froschauer
1530: ]
auff dem felde stehen. Ebd.
Rut 3, 7
: [Boas] kam vnd legt sich hinder einen Mandel
[
hauffen garbenFroschauer
1530 / Dietenberger
1534 / Eck
1537: o.ä.].
So ernt- oder schnitzeit ist, so solle keiner dem andern unter das abgeschnittene trait, heifel und mandl [...] weder pfert rintviech schwein noch die schäfferei treiben.
2.
›Anzahl von 15 Stück einer zählbaren Sache‹ (in Inventarlisten im Orientierungsfeld mit (der
), , u. ä), seltener ein Raummaß, dann: ›Stapel, Stoß (z. B. von Holz)‹; wohl auch ein Gewichtsmaß (in: x mandel -fisch
); eine mandel
wird relativ zur Bezugsgröße als wenig oder als viel gewertet; vgl. die Belegkommentare.Syntagmen:
ein m. eier haben, unter die henne legen, eine m. von etw. kriegen
; etw. mer dreier dan mandel eier kosten
; eine ganze m
.; x mandel(n) bratwürste / bakfisch / ferkel / fleisch / geldes / gelöte / groschen / hüner / lämmer / schüsseln, spiesse rindfleisch, x mandel holzes
; x schleien m
.Belegblock:
3 m. und 4½ sc. vor 3 mandel eychens holczs czu pfelen.
vihe im hofe: item 4 klepper, item 1 schock alde schofe unnd 18, item 3 mandel junge lemmer.
1 slein mandel, von der mark 1 schill.
Wir kriegen, quanquam pauci nos audiunt, ja ein Mandel
(›eine ganze Menge‹) /
vom grossen hauffen. Heut hat sie ein Mandel Eyer, dieselben leget sie unter eine Henne.
Danck ich Gott / das der Teuffelin / | Fuͤr zorn nicht war kommen in sinn / | Das vielleicht mein Peltz goͤlt mehr dreyer / | Denn sonst jhr Hun / vnd mandel Eyer
(hier eine geringe Menge).
Cerstan Lederman hod gelabit 3 sch. von Peter Geternicz wegen und Pawil Stelmecher fumff mandil g. deme rathe.
In pächen [...] gefischt, etlich hecht, Vnd Je Wol beÿ [...] 3 mandl
[hier möglicherweise Gewichtsangabe]
backVisch gefangen. Das sind also die furnempsten Regeln / an der Zahl eine gantze Mandel
[›eine ganze Menge‹] /
Die vns erinnern / das es nicht ein schlechte oder leichte Sache sey / gute Freundschafft zu bestettigen.