mancherlei,
Schreibvariation im Vergleich zu (Adj.) deutlich geringer und auf
mancherlei
hinlaufend; Pronominaladjektiv
(vereinzelt -adverb), teils adjektivischer, seltener sustantivischer Gebrauch, oft unflektiert.1.
›unterschiedlich, verschieden, verschiedenartig; vielerlei, mancherlei‹, von Bezugsgegebenheiten gesagt, die in ihren einzelnen Erscheinungsformen, in ihrer Substanz u. ä. als ungleich, variant gedacht werden; Syntagmen:
m. auf eins ziehen
›auf das Wesentliche reduzieren‹; der angst, die mischung, die ursachen der ketzerei, das elend m. sein
; m. ratschlagen / reden
; etw
. (z. B. die ampte
) m. austeilen
; mit Sing. (z. B.): mancherlei arznei / farbe / gefar / gesez / geschrei / gesicht / gestalt / glaube / glük / hantierung / misverstand / sage / sin / singen
(subst.) / strik / tier / übel / volk
; mit Pl. (z. B.): mancherlei bekümmernisse / dignitäten / flekhaftige / gedanken / gnaden / herren / namen / zufälle
; (etw.) in mancherleien worten ausweisen
; die mancherlei lautende schrift
.Wortbildungen:
mancherleie
die
) ›Vielfalt‹, mancherleien
mancherleikeit
mancherleiung
Belegblock:
In der stat sie sich zweieten | da von sie mancherleieten, | eine hielden mit Hyrcano | andre mit Aristobolo.
Darnach aber gibt er [Gott] einem jglichen sein Ampt und Stand, wie er wil und weis, dieselben mancherley aus zuteilen.
der angist ist mancherleie, | daz wizze der pfaffe und der leie.
Argilla ist zehe erdtrich / leymig vnnd schleimig zu mancherley werck der haͤfener geschickt.
wy danne solliche zcusage unde wedderrede in mancherleyen unde viel langen, obirflüeßigen wortten ußwisen.
Varietas mancherleyunge.
czu einer manerley drüß nacher der ma/nickeit der feuttikeyt vnd nach mancher/leykeit der stat vnd nach mancherley der / sterke vnd kranckheÿt des gelides.
Wann es [grüpeln] pringt ubels mancherleÿ.
Von der glori geberen mancherlei ungleich lautend schrift einen zweifel.
Ebd.
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: etlich ausruefer eigner heilikeit, die sich manicherlei prophetischer gesicht ruemen.
Dieweyl dann hiezwuschen uns manigerlay geschrays und sag begegnet.
wie der Sathan so mancherley strick hat / damit er die hertzen helt.
Jesus redet zu jnen mancherley durch gleichnusse.
Vnd an dem tag schiede er [laban] die gaisse vnd die schaff vnd die boͤck vnd die wider
.
.
vnd die manigerley fleckhaftigen. die domini, die ihnen selbs mit titel und mancherlei digniteten wol gepeplet haben.
Das Circe die zouberin / durch ein trãck / die gselle͂ Vlyssis / in mengerley gstalt der thieren verstelt hab.
Ich han gelebt wol vierzig jar leicht minner zwai | mit toben, wüten, tichten, singen mangerlai.
Es seinn wol manigerlay vnderschidlich gnaden, aber nur der ainig geist.
1 frembder indianischer von mancherley farben schöner meerkrebs.
Luther, a. a. O. ;
Froning, Alsf. Passionssp.
4074
; Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
25, 29
; Grosch u. a., a. a. O.
147, 37
; v. d. Broek, Suevus. Spieg.
145r, 10
; Reichert, Gesamtausl. Messe
26, 20
; Reithmeier, a. a. O. ;
Voc. inc. teut.
p vv
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
314, 33
.Belegblock:
ver wundert eüch | nicht, ob eüch mancherleÿe | die welt zu stund | hasset gar rund.
sein nachpawer pflueget yhm zu nahendt / thut yhm schaden an seinem gut [...] / wie sich denn die felle mancherley begeben.