man,
1.
›man, jemand (allgemein)‹; die Aussage mit man
ist im Nhd. paraphrasierbar mit Passivtransformationen, mit es-
und ist-zu-
Konstruktionen (z. B. ›es finden sich‹; ›es ist zu hören‹), mit Verben niedrigerer Valenz.Belegblock:
die keyn man ruret noch erkand | von Gotts wort sie man schwanger fand.
MAn findet / meines erachtens / viel / [...] / Gottlose Menschen.
Feursteyn gepüluert / damit polirt mann alle harte steyn.
ie mer der mensche danne wechset in die jar, ie [...] erger er wirt von den sunden, als man spricht in einem bispele: [...].
Bei loben und bei schenden sol fuge und maße sein: ob man ir eines bedürfe, das man des stat haben müge.
Es ist beÿ vnsern zceitten darzcu kömen das man wenig fragt wie man eldern ere beweise.
ein Jar gibt mann eynem knecht 10 flor 16 groschen / wieuil gepuͤrt ym 17 wochen.
wie soll mans anfahen dich / [...] / zu bewegen / daß du [...].
so die Sonne mitten am Himmel stehend betrachtet wird / meinet man / das [...].
Man hoͤrt iz inder werlde wıͤt | Von mannen vñ von wiben.
Jch tett, als man saget das ding: | Der ze vil wil, dem wirt cze wenig.
Man glaubt schwaͤrlich den wortten. [...]. Man hat gemurmlet. [...]. Man seit oder sagt.
wes man in der juget hat | gewont, das hangt im alter an.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
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.2.
›jedermann‹, mit impliziter Verpflichtung, sich selbst als den Mitgemeinten zu verstehen; mit Negationsausdruck: ›keiner, niemand‹.Belegblock:
Man git zuͦ erste den besten win.
gerichte und barmherzikeit unde truͦwe: dise muͦste man tuͦn und jene nicht lâzen.
do vorbot der keisser, man sulde den gesten keyne speisse vorkouffen.
das ist / Man soll beide
[dem
keyser und
Gott]
dienen / doch also / wo sich dise zwen dienste wolten stossen / das man es ehe an des Keysers / denn an Gottes dienst soll fehlen lassen. sye [Begeynen] sein züfugerin, abesserin, müssiggengerin, man sol in nit geben.
ir vernunfft / lond sy [menschen] allzeit muͤssig ligen / und ligt inen allwegen / als ain acker / den man nitt bauwet.
Wer ist die ros an doren, | do von man list und sagt.
Man mües vntertänig sein got vnd nicht dem menschen.
3.
›man‹, die gemeinten Bezugspersonen ergeben sich aus dem Handlungszusammenhang.Belegblock:
Jst aber, das se [juncvrowen] getruͦwet wert vnde louchen wolden, daz se zuͦ iren jaren nicht were vuͦlkomen, so sal manz bewisen.
darumb sollet ir nu ansehen | mit innikeyt das schone spyell, | das man hie begynnen well.
rident dem hunde noch war er uch vor gene wirdet / dann man mocht da mit die warheit erfaren.
Da sie [Kunigin] inn das munster kam, | die frone meß hup man an.
Mann leget den gips auff das ortt da mann bluͦtfluß hat.
weil man in Arbeit ist / die Zauberer vnd Zauberschen zuverbrennen.
Mann zog ihm
[Jesus Christus]
an ein purper kleyd, | Zu spott. Mann wil vns [Poeten] auff allen Schuͤsseln vnd kannen haben.
wenn dy kirch verbrent wuerd [...], das man der kreutz an den wenden, [...], nit mer gesehen moecht.
doch minnet got dise mine fur gut wann man in dirre minne svͤnde let vnde wuͤrket gvtev werk.
Zum Andern gehoͤrt inns Künigs recht / die Froͤne der dienst / [...] / zuͦ Faren / zuͦ Reiten / zuͦ Fuͦß zu lauffen / ain zeit wann mans bedarff.
wolliches kind sein synn verloren hab, dem geb man das wasser zw trincken.