mameluk,
der
;
–/-en
;
über
ital.
mammalucco
aus dem
Arab.
(
Kluge/S.
2002, 594
;
Schulz/Basler
2, 1942, 64
).
1.
›von christlichen Eltern geborener, zum islamischen Glauben übergetretener und im Militärdienst eines islamischen Herrschers dienender Söldner‹; zur Einschätzung der Mamelucken vgl. vor allem den Beleg
Österley
(s. u., mit längerem Umfeld); offen zu 2.
Berichtende Texte.

Belegblock:

Luther, WA (
1533
):
als wenn sich ein Mamluch widder zum Christen glauben [...] bekerete.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Etwas von den Mamelucken und ihrem namen. Die Mamelucken und ihr königreich haben ihren anfang gehabt bey werender regierung keyser Friderich II. [...]. Der nam an ihm selbst heißet nicht einen verlaugneten Christen, sondern bedeut so viel als einen, der umb seinen sold dienet und ein kriegsmann, denn sie als kriegsleuth ihrem sultan dieneten.
Sachs (
Nürnb.
o. J.):
Der soldan geht ein mit seim admirald und einem Mammalucken.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
der [panckart] ist zum künig Soldan gezogen, der hat im 800 Mammolucken gelihen und hat das künigkreich eingenommen.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
Kürchen / in die kein Christ gehn darff / er woͤll sich dann beschneiden / vnnd zum Mamalucken machen lassen.
2.
›vom christlichen Glauben, der Konfession, einem Geschlecht Abgefallener, Abtrünniger, Verräter, willfähriger Diener des religiösen, konfessionellen oder politischen Gegners‹.
Bedeutungsverwandte:
(s. v.  1; subst.); vgl. ,  1, .
Wortbildungen:
mameluckenstriegel
ein Buchtitel zur Warnung des
gemeinen mannes
vor dem Abfall von der rechten Partei (Gw ütr. zu
striegel
›Metallkamm‹; ),
mameluckisch
.

Belegblock:

Enders, Eberlin ([
Eilenb.
]
1524
):
so ist der vogt ein Mammeluck, vnd tyrannisirt das Regiment zu Stutgart.
Luther, WA (
1532
):
Als erstlich sind jnn dis funfft Capitel gefallen die groben sewe und esel, Juristen und Sophisten, des Bapst Esels rechte hand und seine Mammo Luchen.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Krüger
117, 356
(o. O.
1580
):
erstlich so war der Lucifer | von got geschaffen ein engel zart, | der bald zum Mamelucken wart, | und tet sich über Got erheben.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Auch steht in sorgen und gefahr, | Sie [christliche schar] auß-zu-tilgen und vertrucken | Heyden, Jüden und Mamalucken, | Gleißner, schwermer oder die ketzer, | Ob gleich die haben zu anhetzer | Etwan gottlose obrigkeit.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 28, 11
(
Coburg
1634
):
rasende Bestien / welche [...] erleuchtete Adelsbursch verhoͤnen / auslachen / zernichtigen / anfeinden / als Mammelucken von den Thaten / vnd als Mißgeburten von den Gebluͤte jhrer Voreltern beschmitzen.
Schottenloher, Flugschrr.
54, 7
(
Landshut
1523
):
von den turckischen handlungen des verdampten Mamalückischen Frantzen von Sickingen und seines teuͤflischen verpuebten unverschembten aller boͤßheit anhangkh.