malzeit,
die
;
–/
auch
.
1.
›Essen, Speise‹; als Metonymien: ›das Essen, die Essenseinnahme‹; ›Mahlzeit als Veranstaltung zu besonderen (z. B. festlichen, religiösen, rechtlichen) Anlässen; Gastmahl‹; in religiösen Zusammenhängen auch ›Feier‹, dann offen zu 2;
zu
1
(
das
4.
Phraseme:
etw. wird hart vor der malzeit
›etw. wird erst einmal hart‹;
etw. ist eine schwere malzeit
›etw. ist schwer zu verdauen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, (
das
1,  12,  4, (
das
1,  1, ,
1
 4, ,  1, ,
1
 2, , , .
Syntagmen:
die / eine m. bereiten / bestellen / zurichten / essen / halten / nemen / tun / volbringen / verzeren / geben / opfern, die m. aus dem se putzen
›gewinnen‹,
jm. eine m. borgen / machen / geben
;
jm. eine m
. (Subj.)
gebüren
;
zu der m. blasen / gehen, etw. zu der m. bereiten, sich zu der m. betrinken, jn. zur m. laden, gegenwärtig haben
;
die m. der herren
;
die erliche / gute / herliche / köstliche / öffentliche / gemeine / ziemliche m
.;
unter
›während‹
der m., zwischen zweier malzeit
.
Wortbildungen
malzeitgeber
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Prandium. Malzeit mittags essen.
Luther, WA (
1531
):
da lest er ein starcke predig ausgehen, das wird hart vor dr malzeit.
Ebd. (
1531
):
wenn die 2 suppen zusammen komen, traurickeit und schwermut [...], ists eine schwer malzeit.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1525
):
isth von stundt nach der Malzceyt [...] Eyn grosser Concurs von der gemeyn gewurden.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
564, 1830
(
Magdeb.
1608
):
Weil Gott fuͤr alles Viehe den See / | Fuͤllet mit Wasser / Regen / Schnee. | Weil der Mensch jhn vielfeltig nuͤtzt / | Vnd seine Mahlzeit daraus putzt.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wer allein Mahlzeit haͤlt der hat ein Jmbs wie ein Pferd.
Bergner, Urk. Kahla (
thür.
,
1489
):
einen erbarn sitzenden rath zu Kale und die brückenmeistere zu sulchen collation und malzeiten keinwertig haben.
Knape, Messerschmidt. Bris.
16, 11
(
Frankf./M.
1559
):
Man bliese zu dem nachtessen vnd malzeit / die Tafeln waren bereit vnnd Koͤstlich gezieret.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Das der Herr Graf vnd seine Gsellen | Bey vns die Malzeit nemen wöllen.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Gasthalter malzeit geber.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 63, 13
(
Hagenau
1534
):
Zwo maltzeyt schlahen sich nicht. [...] wir Deutschen sagen / so yemand gessen hatt / und kompt zu uns / so wir noch essen / Zwey essen schlagen sich nicht.
Ebd.
288, 27
:
Es ist keyn wirt so arm / er kann einem gaste ein malzeit brot borgen.
Wickram
4, 40, 5
(
Straßb.
1556
):
hett verschaffet / das auff den naͤchst künfftigen tag / ein herrliche malzeit in seinem haus bereit würd.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein kostlich / Herrlich vnd vast Wolgerüst malzeyt oder banckquet.
Rot
328
(
Augsb.
1571
):
der vntern / Jausn / Jst ein speysung die zwischen zweyer mallzeit geschicht.
Ebd.
335
:
Parentalia, Mallzeit / so man an begrebnus vnd bestettung der verstorbnen helt.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 90, 8
(
schwäb.
,
1600
):
Nach anlegung solches essend vogt, die vierer und beede hierten miteinander ein mahlzeit uff einer gemeinde costen.
Ebd.
568, 26
(
1588
):
hierauf ist die obrigkait, [...], einem ersamen gericht sambt den ambtleuten ain malzeit zu halten schuldig.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
vnd [als] der bͣose Bub sein vngewaschene Goschen wieder seinen Vatter auffthaͤte / ist vnder wehrender Mahlzeit der boͤse Geist in denselben gefahren.
Moscouia
C 2v, 15
(
Wien
1557
):
Zu Malzeiten hat er sich gewoͤndlichen betruncken / das er am Tisch entschlaffen ist.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 246, 10
;
Peil, a. a. O.
112, 2146
;
Koeniger, Sendgerichte ;
Gille u. a., M. Beheim
99, 176
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
v. Keller, a. a. O. ; ;
Wickram
4, 16, 17
;
Rennefahrt, Gebiet Bern ;
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 175, 2
;
Gehring, a. a. O.
3, 425, 28
;
Vgl. ferner s. v.  3, ,  15,  1.
2.
›Heiliges Abendmahl‹; Spezialisierung zu 1;
zu
1
 5.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl. ,  5,
1
 3.

Belegblock:

Luther, WA (
v. 1527
):
Das ist dann die malzeyt, darauf der himlische Vatter seyne ochsen [...] geschlacht hat.
Ebd. (
1535
):
das es gute, albere leutlin gewesen sind, die zum Euangelion, auff diese herrliche malzeit komen sind.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Nun soln wir vns in demut gros, | Zu werden alles kommers loß, | Zu solcher malzeit finden.
Vgl. ferner s. v.  1.