malazei,
die
;
-Ø/–
;
starke Formenvarianz (bis zu undurchsichtigem
malzei
) bereits der
mhd.
Vorläufer (
mâlazîe, mâlatîe, malzî
usw.); diese aus dem
Mlat.
und
Rom.
().
›Aussatz, Lepra‹; vgl. (Adj.).
Bedeutungsverwandte:
 3,  1, (
der/das
2,  2, ; vgl.  2, , (
der
1, , .
Syntagmen:
arzenei die m. vertreiben, blut die m. heilen
;
die m
. (Subj.)
von jm. abweichen, ein gebreche sein
;
von der m. gesund werden, kinderblut wegen der m. gebrauchen, Jesus jn. von der m. gesund machen
;
die quade / rechte / schuppechte m.
;
die feldsiechen, der siechtag, die krankheit der m.
Wortbildungen:
malazeischau
›obrigkeitliche Untersuchung Aussatzverdächtiger‹ (16./17. Jh.),
malazeischauer
(16./17. Jh.).

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Cristus sal uch myt synre ducht, | [...] | in der douffen gesuntheit geuen | ind maichen quijt malaterien.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
150, 11
(
Frankf.
1535
):
Litargirum gmischt mit essig vnd saltz / benimpt die maltzei.
Hulsius
A iijv
(
Nürnb.
1596
):
Außsatz / malatzey / la lepre ladrie.
Menge, Laufenb. Reg.
2876
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
ouch ettwenn die malatzye | Diß sint gebresten michel groß | Die von wynes vnmoß | Kument.
Michels, Murner. Badenf.
29, 47
(
Straßb.
1514
):
Heilt menschlichs bluͦt die malacy, | So luͦg, ob got ein artzet sy!
Ebd.
74
:
Er wist die rechte artzeny | Die vnß vertrib die maltzery.
Lemmer, Brant. Narrensch.
55, 30
(
Basel
1494
):
Eyn bichtvatter ist wol des glych | Der nit kan vnder richten sich | Was vnder yedr maletzy | Vnd gschlecht der sünden / mittels sy.
Chron. Strassb. Var. (
els.
,
E. 14. Jh.
):
keiser Constantinus getouffet und gesunt wart von der maletrie und darumbe gap er grosse friheit der cristenheit.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Von dem [Symeon] tuͦt dú schrift bekant | Das in Ihesus e zestunt | Gemacht von malaczen gesunt.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
allerhand kostbar und wunderselzam erdacht, ungedacht arznîen, insunders von wegen der malacy vil kinderbluͦt gebrucht.
Leisi, Thurg. UB
8, 221, 26
(
halem.
,
1395
):
Wissent, daz die beschaiden phleger und fúrseher in namen der phlegnúst und fúrsichtkait der veltsiechen der malaczie ze Costentz, [...], fúr uns komend und fúrlaitend, wie [...].
Bächtold, N. Manuel. Elsli
262, 125
(
Basel
1530
):
Das gegicht, den rissenden stein, die maletzy, | Der hodenbruch und dass dir we am zümpel si!
Welti, Urk. Rheinfelden
311, 37
;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 131
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 152
;
1943, 367/8
;
Voc. Teut.-Lat.
c iiijr
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v. .