malaz,
Adj.;
zu
Starke Formenvariation: mhd.
malât
o. ä. ›aussätzig‹
, dies aus lat.
male aptus
(; vgl. auch ).maladig, malazecht, malazeisch, malazig, malatze
u. a.; auch Kontraktion zu malz
, malzig
.›aussätzig, lepros‹.
Syntagmen:
j. m. sein / werden, j. eines siechtagen m. sein
; der malzige flek, der malaze mensch / bruder, die malaze haut / nase
; subst.: die malazen brennen / reinigen, in das spital geben
; der malaze ausgehen / predigen, als ein malaze
[wie] stehen
›dastehen‹, der malzige keinen balsam in sich haben, die malazen jn. nicht dolen wollen
.Wortbildungen:
malazenkotte
malazgasse
malazhaus
malaziger
Belegblock:
na sente Panthalions dage quam buschof Frederich [...] bi den malatenkotten.
hye [Jesus] reynniget die maledigen!
mach darauß ein salb / vnd damit schmiere die boͤse raude / oder maletzet haut in einem bad.
Ebd.
190, 2
: Salarmoniac zerlassen in Rosenwasser mit Campffer vermischt / [...] / benimpt die vngestalt des antlits / als die maltzigen flecken.
Wen man vz dem Rate werfen Sal. Daz sin wip vnere czu brenget, | [...] | Wer malacz were, | Synen eldern sprichet an die ere.
aussetziger maletschiger. aussetzel od’ guttermon. leprosus.
Malzen in Francrich wurdent gebrant.
Do er [Mose] sy [slange] hett gelegt in die schoß: er fúrbrachte sy misilig oder maltzig
[Var. 1475
aussetzig1
/ Luther
1545, 2. Mose 4, 6: ]
in geleichsam des snees. Vnd sagen, wie sie teilen woͤllen, | Die geistlich zinß mit iren gesellen: | Zuͦ dem ersten in den spittal geben | Den maltzen auch da neben.
Wie kumpt es, das me Lamer, Blinder, Maltzen und Betler sein in der Cristenheit dan in der Ungloͤbigheit.
in ain butzscher sie steckten, | Zwen brüder, die sie drin ersteckten, | Jn dem giftigen rauch und gstank, | Davon man malzig wird und krank.
ein ieglicher reiner mensch hat ein besonderen balsam in sich, der malzig aber hat keinen.
Den vride kreiz han wir in geschepphet von dem Malaz hus unz an Blanken hus.
so daz sin antlút minneclich | wart ainem malatzen gelich.
verhoͤrren, erkennen und usschaiden, ob si dez selben siechtagen sigint malacz oder nit. [...]. etlich ander malaczian und ander veltsiechen unser bistuͦms underwindent sich aͮn willen und gunst der veltsiechen der malaczie ze Costentz úberhoͤrens, geschoͮwans und underschaidung.
Malazeischer [...], Leprosus.
vnd wirt ußslahen vnder dem antlitze vnd wirt sten alz eyn malotze dicke vnder seynen augen.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 461, 8
; Chron. baier. Städte. Regensb. ;
Gerhardt, Meister v. Prag
410
; Ising, Spätmal. Schriftdialekte
1, 119
; Holmberg, Die dt. Synonymik für ‚aussätzig‘ und ‚Aussatz‘. In: Nd. Mitt.
26, 1970, 25-71
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