1
mal|zeichen,
das
;
/–.
1.
›körperliches Kennzeichen, Prägung, Marke, Markierung, jn. entstellendes und / oder markierendes, auch die Zugehörigkeit positiv indizierendes Körpermal‹; verdeutlichend zu
2
mal
(
das
) 1; ütr.: ›geistliches, seelisches Prägezeichen‹;
Wortbildungen:
malzeichnen
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Cicatrix. Wundmaase schnatte / narbe wundtmal beul / streime streichmaase malzeichen.
Luther, WA (
1521
):
[der Bapst] gibt fur, das er yhn [Clericken] eyn unaußleschlich maltzeychen ynn yhre seele drucke, welchs doch nichts anders ist, denn das maltzeychen der Bestien yn Apocalip.
Ebd. (
1533
):
wie sie ertichten, der Caracter, das geistliche malzeichen jnn der seelen, so kein gemeiner Christ haben sol on allein die geweyheten Priester.
Ebd. (
1533
):
das ein Pfarrher bey uns zum unterscheid seiner Winckel Weyhe und unsers beruffs die gesalbeten finger mit laugen, saltz und seyffen sol reiben und des Endechrists Caracter odder malzeichen abwasschen.
Ders. Hl. Schrifft.
Gal. 6, 17
(
Wittenb.
1545
):
Hinfurt mache mir niemand weiter mühe / Denn ich trage die Malzeichen des HErrn Jhesu an meinem Leibe.
Alberus, Barf. (
Wittenb.
,
1542
):
Denn Gott hat Franciscum auff erden Herrlich gemacht / [...] / erhaben / erhoͤhet / stigmatisiert / vnd mit seinen Fuͤnff wunden gemalzeichnet.
Da ergreiff Franciscus einen Felsen / vnd hielt sich so hart daran / das man seiner Finger malzeichen / in dem Stein / wie in ein Wachs gedruckt / noch heutiges tages sihet.
Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
464, 21
(
Bremen
1647
):
Daß maalzeichen muß man nicht suchen / weyl die arme suͤnderin noch in der tortur hanget.
Ebd.
476, 17
:
da man jhnen [Hexen] mahlzeichen geschlagen / vnd sie doch nicht darvon auffgewachet.
Ders., Spee/Schmidt. Caut. Crim.
160, 4
(
Frankf./M.
1649
):
Von den Characteren oder Mahlzeichen der Hexen / vnnd ob solche ein indicium zur Tortur oder verdammung geben?
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
77, 5
(
osächs.
,
1570
/
7
):
so wirdet die zeuberin an ihrem leibe vorbrennet und beschediget, das man das mahlzeichen oder brand sihet.
Sachs (
Nürnb.
1548
):
In den [thier] steht das malzeychen mein, | Drin man erkenn den schöpfer mild. | Dich [Adam] erschuff ich, nach meinem bild.
Maaler (
Zürich
1561
):
Maalzeichen (das) Character, Forma.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1560
):
sie [weib] hat im angesicht vil malzaichen gehapt, daß sie hart gestoßen und geschlagen ist worden.
2.
›Denkmal; Erinnerungszeichen, Merkzeichen; Prägung‹; auch: ›Überrest (als Hinweis auf etwas Gewesenes)‹;
vgl.
2
 2.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Da hatt der Euangelist aber eyn maltzeychen gesteckt, das er [...].
Ebd. (
1523
):
diß kalb [Munchkalb] hat nicht hoerner, sondern nur malzeichen und schein davon.
Ebd. (
1525
):
so das Thier und sein Bilde anbeten und sein Malzeichen an jr stirn oder Hende annemen, werden keine ruge haben.
Ebd. (
1526
):
Inn dem bedencken sol die krafft gar stehen, das brod und wein nicht mehr sey denn ein malzeichen und farbe.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Jacob richt auff an diser stet, | Da gott mit im geredet het, | Ein hohes steineres malzeichen.
Daß wir in buß bestehn allwegen, | Gott und den nechsten lieben thon, | Richten auff ein mahlzeichen schon | Mit einem gut christlichen leben.
Kläui, Urk. Hermetschwil
118, 40
(
halem.
,
1557
):
soll der Brief [...] in Kraft bleiben und das Kloster kraft [...] erfundner
malzeichen
an diesem Ort eine Mühle bauen dürfen.
Luther, WA ;
19, 503b
, 29;
Byland, Wortsch. Zürcher AT. .