1
mal|stein,
der
;
–/-e
.
1.
›eingegrabener, mit einem Besitz-, Hoheitszeichen o. ä. versehener Stein zur Kennzeichung der Grenze von Flächen (zwischen Hoheits-, Rechtszuständigkeiten, Besitztümern u. ä.)‹;
zu
2
(
das
2,  12.
Syntagmen:
einen m. setzen / ausgraben / verändern / versetzen, hinweg füren
;
der m. ein kreuz haben, die malsteine
[bis wohin]
gehen
;
etw. ein m. zu sein pflegen
;
das wappen an den m. hauen, bei einem m. mit einer waffe arbeiten, das vorwerk in den malsteinen gelegen sein, den teich mit malsteinen verzeichnen
;
die malsteine zwischen
[zwei]
gebieten
;
die setzung der malsteine
.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1569
):
Ao 64 seindt die Malsteine zwischen deß Ertzbischofs und der Stadt gebiete zu underscheidung der gerichte gesetzt.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
666, 5014
(
Magdeb.
1608
):
[ein Stein] Gleich wie er an dem Acker lage / | Der Bawren mahlstein zu sein pflage.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1495
):
so weyt sich dieselbige zcugehorunge ergibet und erstrecket, mit malsteinen, daran [...] der alten statt Magdeburg wopen gehawen seint.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
mfrk.
, o. J.):
daß keiner mit einer waffen, [...], bei 2 schuechen sol arbeiten bei einem malstein bei verlust eines frevels.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
her [...] satzte die malsteyne uff den velden.
Küther, UB Frauensee
376, 3
(
thür.
,
1528
):
das Johann [...] Curdt Trubestein [...] hab gefencklich angenomen [...], darumb das er eynem malsteyn hatt außgegraben.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
der steinwegk uff Marcqwarts brucke, also ferne die mahlsteine gehen.
Peil, a. a. O.
158, 3549
;
2.
›Götzenbild, religiöses Denkmal; Gedenkstein‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  11; vgl.  1,  2, ,
1
 2, ,  10.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
Uber das habe ich Levit. 26. eynen gewalltigen spruch: Ich byn ewer Gott, Yhr sollt euch keynen goetzen machen noch bilde, noch keyn mal odder steyn auffrichten ynn ewrem lande, [...]. So er daruemb verpeut goetzen und malsteyn, das sie nicht sollen anbeten.
Denn Josua. 24. richtet eynen malsteyn auff zu Sichem unter eyner eyche zum zeugen.