makulieren,
V.
– Seit dem mittleren Frnhd.
1.
›etw. beschmutzen, verunreinigen; etw. unbrauchbar machen‹;
vgl. (
der
1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2, , ,  1, ; vgl. (V.).
Wortbildungen:
makulatur
›verschmutztes, wertloses Papier‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1537
):
Wir sind ein besuddelt, zerklickt pappir oder ein zerrissen Mackelthur.
Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
wolt sie nit auff das heüßlein hofieren gehen, sonder nam alte macaltur unnd schisß drein unnd schuͤbe es unter das beth.
Sachs (
Nürnb.
1524
):
Chorherr. Ey nein, das ist das decretal; maculir mirs nit!
Sudhoff, Paracelsus (
um 1570
):
also, das es [geschirr] vor großem mitleiden und engsten schwizet und maculiert wird, so balt es der mensch in seine hende nimt.
Maaler (
Zürich
1561
):
Maculaturen (die) Bͣoß papeyr. Ineptæ chartæ.
Rot
326
(
Augsb.
1571
):
Maculirn, meyligen / klaun / bscheissen / beflecken / verunreinigen / besudlen. Maculatur, Beschriben oder besudlet papir / Reißpapir / darein man etwas schlecht bind / oder zu scharnützlen macht.
Alberus
dd ijv
.
Vgl. ferner s. v.  4.
2.
›etw. (einen hohen, meist religiösen Wert) in den Schmutz ziehen, verhöhnen; etw. verdrehen‹;
zu (
der
2.
Wortbildungen
makulist
›Lästerer, Beschmutzer‹ (dazu bdv.:  2).

Belegblock:

Fuchs, Murner. 4 Ketzer
373
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Er gab jnen ein boͤsen nammen, | Des sye sich billich solten schammen, | Wann Maculisten er sye hieß.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
schwäb.
,
um 1525
):
es ist aber der maculist prediger münch von Senis.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1551
):
das die wortt des herenn gerecht sind und sich nytt allso mackellirnn lassenn.
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 131
.