makel,
der
;
-s/-Ø
.
1.
›als schadhaft, störend erachteter Fleck auf einem Gegenstand‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,
1
 12, , ,
2
 1,
1
 1, , ; vgl.  1.
Wortbildungen:
makel
(Adj.) ›schmutzig‹,
makelicht
›verschmutzt‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Næuus. Maaß fleck mal mackel anmal.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Der do eintregt ein fleck
[Var. 1483-1518:
mackel
;
Eck
1537:
brechen
;
Luther
1545, 3. Mose 24, 19:
verletzt
(verbal)]
eim iegklichen seiner burger: als er hat gethan: also werde im gethan.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
das also oftmals cataracten einfallen, mackel, fell rc in den augen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
18
(
Genf
1636
):
Mackeler / [...], Sordidus.
Ebd.
19
:
Mackelicht / Besudelt.
Rot
326
(
Augsb.
1571
):
Mackel vom Latein Macula, Masn / flecken / spritzel / mal.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1450
(
oobd.
,
1607
/
11
):
geschirr von igiada mit deckhel, grien und im stain sein etlich silbertropfen oder mackeln.
Bauer u. a., a. a. O.
543
;
646
;
1279
;
2.
›Makel, moralische Verfehlung; Zeichen einer Verfehlung‹; auch: ›soziale Abstufung e. P.‹, z. B. durch außereheliche Geburt; Ütr. von 1.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
ane / sonder makel
›vollkommen‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): ,
1
 1,
1
,  78,  1,  3,  2, .
Syntagmen:
den m. abwaschen / aufheben, keinen m. erfinden, einen m. davontragen
;
der m. dem laster folgen, die tugend überschatten
;
des makels frei sein
;
ane m. werden, da stehen, jn. ane m. finden, krämerei selten ane m. sein, vor einen m. ansehen, das [...]
;
der m. der laster, der sünde
;
der schönste ane m., das mal mit einem m
.

Belegblock:

Stoltzius, Chym. Lustg. (
Frankf./M.
1624
):
So wird der Koͤnig herfuͤr gehn / | Ohn Mackel / saubr vond rein da stehn.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
296a, 33
(
Frankf./M.
1649
):
Der Hencker selbst ziehets seinem Ehrenstand vor eine sondere Mackel vnd schimpff an / daß eine solcher Gestalt / auß seinen Haͤnden entkommen solte.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
7, 6
(
Nürnb.
,
1446
):
das das heylige sacrament der taufe die makel vns ab wasche.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 60, 80
(Hs. ˹
nobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
˺):
von dem makel wil ich clagen: | Adam an eren nie verlos newere sin nachgebure.
Gille u. a., M. Beheim
117b, 340
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
mit den wunet der ewig gat | in irn herczen und selen | [...] | on mailung ader makel.
Franck, Decl.
348, 38
(
Nürnb.
1531
):
damit sie wider die laster dester koͤner waͤren zu streitten / welicher mase vnd mackel so vil tugent uͤberschatten.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
90
(
Nürnb.
1517
):
Domit aber in der erwelten selen weder mackel noch masen [...] mög erfunden werden, strafet got die erwelten.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Der ainige haylant Jesus. | Der ist der schönst on alle mackel.
Ebd. (
1564
):
Daß kauffhändel und krämerey | Selten on sünd und mackel sey.
Roloff, Brant. Tsp.
1093
(
Straßb.
1554
):
Das khein schand hatt begriffen dich / | On fleck und mackel funden bist.
Dubizmay, kurß zu Teutze
12, 4
;
Oorschot, a. a. O.
225b, 6
;
Reichert, Gesamtausl. Messe
7, 32
;
Franck, a. a. O.
333, 23
;
345, 33
;
Roloff, a. a. O.
1238
;
Weber, Füetrer. Poyt.
5, 3
.