macher,
der
;
-s
/–;
vereinzelt mit Uml.:
mächer
.
1.
›Hersteller, Produzent von Produkten des Alltags aus Rohstoffen oder Halbfertigprodukten (im Unterschied zu
schepfer
; vgl. aber 2 und 3), Handwerker‹;
zu  2.
Gehäuft oobd.
Bedeutungsverwandte:
 2, ; vgl. ,  2.
Wortbildungen:
macherlon
(Gw zu  1).

Belegblock:

Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
246
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Merkch des ersten, daz got ain scheppher haisset wider die checzer die da sprachen, er wër ain macher oder ein werichman vnd nicht ain scheppher.
Ebd.
255
:
Ain engel vnd ain mensche die machen etzwaz aber si schephen nicht, wann ir ytweders wirdet ain werchman oder ain macher gehaissen vnd nicht ain scheppher.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Poët‘ ist ein kriechisch wort, ist in unser sprach ,schöpfer‘ oder ,macher‘, haist einen, der etwas beschaft und aus nichtig etwas macht.
Zingerle, Inventare (
vorarlb.
/
tir.
,
15. Jh.
):
ain rogk vnd ain mantel für xii mark [...], mit sneider- vnd macherlon.
Bauer, Zist.-Pred. Haller
83, 91
(
tir.
,
1466
):
das dein kchnecht müg reden mit seinem herren [...] vnd die scheppfhung mit dem scheppfher vnd das werck mit dem macher.
Baptist-Hlawatsch, a. a. O.
202
;
209
;
Schles. Wb.
2, 831
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Schöpfer, Creator (von Gott gesagt)‹;
zu  3.
Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  1.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
17, 7
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
wirt der mensche sich neygen zu sinem mecher
[
Mentel
1466 /
Eck
1537:
schoͤpfer
]
und sine ougen werden sehen zu Israhelis heiligen.
Ebd.
45, 9
:
we im, der do spricht sinem mecher
[
Luther
1545:
Schepffer
],
daz tobschirben der erden von Samijs.
ßo hatt er [Christus] gewißlich seyn weßen vor und ynn yhm selbs unnd von keynem gemachten ding, auch von keynem mecher. [...]. Daraus schleust der Euangelist, das er [Christus] ein Mitwircker und gleicher Schöpffer aller ding gewesen sey mit dem Vater.
Ebd. (
1522
):
so er [Christus] nit gemacht ist, sunder der macher selbs, so muß er got sein.
Ebd. (
1537
/
8
):
Nu sind aber Mecher und Gemechte zweierley.
Ebd. (
1543
):
Es sind alle drey unterschiedliche Personen, ein Einiger Mecher eines jglichen wercks, Und ein jglich werck ist aller drey Personen, als eines Einigen Mechers oder Meisters werck.
Schmidt, Rud. v. Biberach
1, 7
(
whalem.
,
1345
/
60
):
daz dvͥ vernvnftige natur dar vmbe geschaffen ist, daz si iren macher muͥge verstan vnd minnen.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
27, 1
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Kunig Christe, macher aller ding, | du hast erledigt mit guetem geling | den menschen aus der helle qual.
3.
›Bewirker, Verursachender, Anstifter von etw.‹ (von positiv und von negativ Bewertetem gesagt);
vgl.  1112.
Wortbildungen:
macherin
.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Die handt ist eine streckerynne | Der vorhenge und eine macherynne
[hier: ›Betrügerin‹]
: | Sij machet den duͤchern vorhenge fin.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Der teuffel, alles unheils macher, | Verligt kein stunden ader aur.
Schmidt, Rud. v. Biberach
78, 27
(
whalem.
,
1345
/
60
):
ein ieklicher, der vereind ist mit gotte, [...] wirt gescheiden von allen dingen [...] vnd wirt vuͥreint verstentlich mit vuͥreinung der minne, dvͥ ein macherin ist gewerer bekantnissi dem vnbekanten gotte mit einer bekennung.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
was Gott, der aller wunder ain macher ist, gethan hab wunders in dem luͦfft.
4.
s.  5.
5.
s.  6d.
6.
s.  11.
7.
s.  18.