müssiggehung,
die
;
-Ø/–
.
›Müßiggang, Nichtstun, Faulheit, Trägheit (als moraltheologisch verwerfliche und zu bekämpfende Fehlhaltung)‹; auch auf zeitweiliges Unterlassen beruflicher Tätigkeit an Feiertagen und aufgrund von Altersschwäche bezogen;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  2.

Belegblock:

v. d. Broek, Spiegel d. Sünders
216, 3
(
Augsb.
1476
):
Hast du [...] durch trawrigkeyt versaumniß. úppigkeit. oder muͤßgeung das geistlich wirdig ampt [...] v’saumet. dz soltu [...] beichte͂.
Ebd.
268, 11
:
fleúch vil muͤssig geung. fleuche zeuil essens vnd trinckens.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
ob die crafft des fúrnaͤmen hierns [...] abfellig wurde, darumb soͤllend wir nit gleich vallen zuͦ der muͤssigendung und tragen unwissenhait.
SO aber unnserin eltern haben gericht zuͦ geben dú ursach der miessy gendunng und des wercks, achten wir die ackerbuwer oͮch zuͦ manen woͤlhe ding sy soͤllen an dem firtag thuͦn und wolhe sy nit thuͦn soͤllen.