müssen
II
1.
›jn. zu etw. nötigen, zwingen, jm. etw. drängend gebieten‹.Belegblock:
Jörg, Salat. Reformationschr.
477, 17
(halem.
, 1534
/5
): da sj [Berner] rechtlich nüt zuͦ muͦssen noch gebietten hattend.
Maaler
295r
(Zürich
1561
): Muͤssen / Einen vm͂ etwas muͤssen / oder vm͂ etwas kaͤlen / vnnd mit bitt vast obligen.
Niewöhner, Teichner
715, 18
(Hs. ˹oschwäb.
, 1472
˺): uunser herr der ward gemuͤsset | mitt den suͤnden das er schluͤg.
Barack, Zim. Chron.
1, 486, 37
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Derselbig hat [...] die gemaind von Winzlaw bezigen, als ob sie im sein basen genottrengt und gemüst, den armen mann ab dem boum zu hawen.
Winter, Nöst. Weist.
2, 512, 37
(moobd.
, 1495
, Hs. 16. Jh.
): So ain burger den andern leibloß machet. [...], der hat frid drei tag; am dritten tag soll in der wirth miessen drei drit fuer die thüer.
Mell u. a., Steir. Taid.
228, 12
(m/soobd.
, 1638
): [sollen alle undertanen] ire undergebene und hausgesind wie auch künder darzue
[zu einem
erbaren wandl]
anmanen und mießen, kein ungebür bei inen nit gestatten. Rwb
9, 1055
; Schweiz. Id.
4, 500/1
.2.
›sich e. S. hingeben, öffnen‹.Belegblock:
v. Groote, Muskatblut
22, 25
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): da dich
[Maria]
derengel gruesset din hertz sich dar zuͦ muͦsset, | die gotheit dich durch suesset.