mündlein,
das
;-s/-Ø
, auch -e
;-el
: mündel
.›unter der
mund
(der/die
) eines vormundes
stehende, nicht oder nur beschränkt geschäftsfähige jugendliche Person‹.Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
.Syntagmen:
das m. jm. befolen sein, in js. vorsehung stehen, keine macht, vermögen haben, zu [...], ein gut (nicht) geben
; j. eine rechte were vor die m. sein, für die m. etw
. (z. B. gewere
) leisten / geloben
; der erbname, die habschaft / sipzal / vormundschaft, das gut der m
.Wortbildungen:
mündelgeld
mündling
Belegblock:
Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 30, 36
(md.
, 1507
): Das vnds der Ersame weyse Peter Welsser, [...], von wegen [...] vnseren mundleyn, aller handel, aussgab vnd eynahm, [...], genugliche rechnungh vnd unterricht gethann.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
65, 13
(thür.
, 1474
): daz dy cleger in formundeschafft yrer mundelin Ebirhart von Blangkenbergis gelaßin erbe, lehen unde gutter furdern von sipczal wegen yrer mundelin [...] unde doch dy sippezcal ire mundelin nicht namhafftig machen.
Hertel, UB Magdeb.
3, 385, 39
(nd.
/omd.
, 1488
): alles doch unschedelick der genanten juncfrowen unsem mundelingk an ohren lehnen und tinszen.
Behrend, Magd. Fragen
108, 13
(omd.
, um 1400
): Wer recht vormunde ist, der ouch syner mundelin erbname ist, der mag der kinder anirstorben erbe vorkouffen.
Rwb
9, 979
.