mülrad,
das
;
–/-e
oder
-er
+ Uml.
›Mühlrad‹ (in der Regel auf
müle
1, in 1 Beleg auf
müle
3 bezogen); mehrfach in Vergleichen gebraucht, z. B. für nicht endendes Drehen (damit zu
müle
2);
zu  123,  1.
Syntagmen:
mülrade machen
;
das m. umgehen, sich wenden, das wasser treiben
;
das herz, der achte himmel als ein m. (bewegt) sein
;
j. in das m. fallen, unter ein m. fliessen, von den mülrädern gestossen / verlezt werden, sich unter ein m. stellen
;
das m. im wasser
;
das gehende m
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1403
):
2 m. dem werkmeister zu Marienburg us der molen of molrade zu machen.
Luther, WA (
1520
):
das ymmer eyn zinß den andern treyb, wie das wasser die moͤll rad.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Daz ie dine herze ist beweit
›bewegt‹
| Rehte als ein gandes mulrat, | Daz sin loufendez pfat | Steteclich muz umbegan.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Keine hinderonge sij [bewegonge] hat noch ende | Als daz mulen rat, daz sich wendet.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
414, 20
(
noobd.
,
1353
):
daz ander mulerat daz sol als guͤt und als vertig sin, daz ez einen metzen spriuwer gemalen muge.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
so het er
[
abt
als Verführer]
sich doch under das müllradt gerad under den giesen stellen müessen, [...] biss er frost und kelte halb schier erstarret.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1561
):
diser ist bei der innern Papirmül an dem rechen gefunden, von den mülredern hart verletzt und gestoßen worden.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
daß ein junges Toͤchterlein / [...] vnder ein Muͤhlrad kommen.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
11, 3
(
noobd.
,
1347
/
50
):
die aht himel widerfleizzend sich dem lauf in iren aigen lauffen, reht als ain muͤlrat wer, daz wiltz von der rehten hant zu der linken.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
204, 38
;
Welti, Pilgerf. v. Walth.
16, 24
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;