mülich,
auch
müelich,
Adj.
1.
›schwer, schwierig, mühsam, beschwerlich‹ (von Handlungen gesagt, die zwar in der Handlungsmöglichkeit des Menschen liegen, aber nur mit Anstrengung auszuführen sind); in einigen Belegen offen zu ›kaum, schwerlich‹.
Älteres und mittleres Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl.  1.
Gegensätze:
(Adj.) 3.
Syntagmen:
etw
. (Subj.)
m. sein, etw. m. sein, das [...] / zu [...], jm. etw. m. dünken
;
der müliche rechtshandel, die müliche bewarung / handlung
; vgl.  1.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Lut ,stimmen glich zu lutene‘ | Muelich ist zu bedutene, | Doch tuen ich als ich beste mac.
Keil, Peter v. Ulm
67
(
nobd.
,
1453
/
4
):
salb, die ist gut [...] zu pößen eyßen, die mülich sind zu reinigen.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
17, 20
(
önalem.
,
v. 1478
):
alleine sin die bant da er mit gebunden ist vil stark und mulich zu brehene.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Swaz denne sweres, muͤliches und unmugliches waz, daz wirt alles lihte und suͤze: vasten, wachen.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
524
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
blüt und flaisch ist mülich ze lon, | Und tüt vast we, | E das es under ge.
Schmidt, Rud. v. Biberach
95, 14
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dar vmbe ist es muͤlich, vnderscheid geben vnder disen minnen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
307, 1
(
halem.
,
1534
/
5
):
Wenn das war / waͤr diser muͤlicher rechtzhandell nit jn uͤbung gsin.
Sappler, H. Kaufringer
17, 52
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
so möcht es müelich sein, | das er [got] von mir tätt sein ker.
Gereke, Seifrits Alex.
2967
(
oobd.
, Hs.
1466
):
wer der [helm] nit so vest gewesen, | er mocht muelich sein genesen.
Gille u. a., M. Beheim
124b, 753
;
Bihlmeyer, a. a. O. ; ;
Rieder, St. Georg. Pred. ;
Jörg, a. a. O.
524, 23
;
885, 3
;
2.
›lästig, schwierig, quertreiberisch, mürrisch; aufmüpfig, widerborstig‹ (von Personen gesagt);
vgl.  24.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 12,  4, ; vgl. ,  3.

Belegblock:

Österley, Steinhöwels Äsop (
Ulm
1474
/
82
):
Xanthus sprach: Bis nit mülich und antwürt uff myne frag; sag, von wannen bist du? Sprach Esopus: Vom flaisch.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
doch ist ez [tierl] müeleich und grimm und tœtleich andern gesellten dingen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1555
):
frauen oder mann, die unrue und aufruer anhueben und muelich und unruig wärn.
Ebd. (Hs.
1468
):
ob ain muelich streitig man under in wër und den nachpern nicht geharsam wër und die leut anmueten wolt.
3.
›beschwerlich, Schwierigkeiten bereitend‹ (von Sachen, deren Beeinflussung kaum in der Möglichkeit des Menschen liegt; schwach belegt);
vgl.  6.

Belegblock:

Schib, H. Stockar
50, 20
(
halem.
,
1519
):
und hattend müglich weg von schnieg und streng wetter.
Maaler (
Zürich
1561
):
Muͤylich. Ignaue. Muͤylichen / Kummerlich.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1593
, Hs.
16. Jh.
):
so etliche schwein zu müelich wären, so sollen man die ringlen.