mörin,
die
;
/-innen.
›Mohrin, dunklerhäutige bis schwarze weibliche Person‹; sie erscheint in den Belegen je nach Darstellungsabsicht des Autors unter verschiedenen Aspekten: neutral und bewertend, als erotisch attraktiv wie als häßlich, als Sklavin wie als Ausgangspunkt religiöser Deutung;
vgl. (
der
1.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Voc. inc. teut.
q vjv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Morin Ethiopissa ab ethiops mor.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
v. 1486
):
wer mein weip hundert jar alt | [...] | Und wer schwerzer, dann ein Morin, | Und wer ein nerrin und torin, | Noch deucht sie mich schön weiß und klug.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1521
):
Jch hab mit dem stefft conterfet sein morin.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Wer ich disú swartzú lútseligú moͤrin, die dem himelschen Salomon so reht minneklich ist? Sehent, daz ist ein gotlidender mensche, den die ewige sunne mit grossem bitterlichem liden entferwet und mit eime lebenden sterbenne diser welte entstellet, und aber den inneren menschen mit gnadricher minneklicher lútselikeit kleidet.
ein wundren von herr Salomons des kúniges aller liepsten frowen; dú waz ein moͤrin.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
den [Salomon] zwang öch die lieb schlecht | der ain moͤrin lieb gewan; | des bat er ain abgöt an.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Und maria vnd aaron die redten wider moyses vmb sein weip die moͤrin.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Die moͤrin sind doch seltzen by uns. dannocht bracht ich dir sie zewegen.