mönchskappe,
die
.
1.
›Kapuze samt Kutte eines Mönches‹; ütr. für den Mönchsstand und seine kritisch gesehene Lebensweise gebraucht; volksetymologische Deutung des lat. Ausdrucks bei
Bremer
(s. u.);
zu  1,
1
 1.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1,  2, ,
1
 1,  1.

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
das sie die leut bereden Munchkappen antzihen ym sterbenn, geben fur, wer in solchem heyligen kleyd sterb, hab ablasz.
Ebd. (
1529
):
Einer hat Gerechtigkeit der Moͤnchskappen, der ander den heren Stricken zu geeigenet.
Ebd. (
1538
/
40
):
man hette den verstorbenen keine munchskappen angezogen, den die kappe S. Francisci ist nicht von himel kommen.
Ebd. (
1545
):
Multos vidi Doctores, Iuristas et Theologos, qui [...] jemerlich gestorben. Etliche wolten sie retten, das sie in Muͤnchskappen liessen begraben, wens ans todbet kompt.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
146r, 31
(
Leipzig
1588
):
[die Hewschrecken] Sind von mancherley Farben gewesen / [...] vnd auff dem Ruͤcken wie eine Muͤnchskappen gestalt / Mit vier Fluͤgeln.
Gille u. a., M. Beheim
52a, 34
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der wolf ir
[der
gens / enten
]
eben gempt, | Welch er mocht steln | und da verheln. | in die munch chappen | So sties er sie, | pis das er die | gancz vol was sappen.
Bremer, Voc. opt.
17089
(
halem.
,
1528 f.
):
Cuculla, monschkapp [...] múnchskut [...] est vestis simul cooperiens caput et corpus; et [...] ab aculeo dictum. Est (autem) aculeus saccus, cui ad penam insuitur patricida [...]; et sic monachus videtur insutus. ut sit mortuus huic mundo.
2.
eine als Heilkraut angesehene Pflanze (›Eisenhut‹?).
Zu den botanischen Zuordnungsmöglichkeiten vgl.
Marzell
5, 372
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
139, 2973
(
Magdeb.
1608
):
Dieweil sie in dem glauben stund / | Des tags wer kein kraut vngesund. | Jnsonderheit die blaw Muͤnchskappen.
Sudhoff, Paracelsus (
1527
/
8
):
iassa, id est, mönchskapp, iesusblumen, blumen wie riterspörlin valet, si contractura ex ire sit.
Marzell
1, 99
.