mönchskappe,
die
.1.
›Kapuze samt Kutte eines Mönches‹; ütr. für den Mönchsstand und seine kritisch gesehene Lebensweise gebraucht; volksetymologische Deutung des lat. Ausdrucks bei Bremer
(s. u.); Belegblock:
Luther, WA
7, 565, 22
(1521
): das sie die leut bereden Munchkappen antzihen ym sterbenn, geben fur, wer in solchem heyligen kleyd sterb, hab ablasz.
Ebd.
28, 563, 26
(1529
): Einer hat Gerechtigkeit der Moͤnchskappen, der ander den heren Stricken zu geeigenet.
Ebd.
47, 49, 21
(1538
/40
): man hette den verstorbenen keine munchskappen angezogen, den die kappe S. Francisci ist nicht von himel kommen.
Ebd.
49, 654, 14
(1545
): Multos vidi Doctores, Iuristas et Theologos, qui [...] jemerlich gestorben. Etliche wolten sie retten, das sie in Muͤnchskappen liessen begraben, wens ans todbet kompt.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
146r, 31
(Leipzig
1588
): [die Hewschrecken] Sind von mancherley Farben gewesen / [...] vnd auff dem Ruͤcken wie eine Muͤnchskappen gestalt / Mit vier Fluͤgeln.
Gille u. a., M. Beheim
52a, 34
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): der wolf ir
[der
gens / enten]
eben gempt, | Welch er mocht steln | und da verheln. | in die munch chappen | So sties er sie, | pis das er die | gancz vol was sappen. Bremer, Voc. opt.
17089
(halem.
, 1528 f.
): Cuculla, monschkapp [...] múnchskut [...] est vestis simul cooperiens caput et corpus; et [...] ab aculeo dictum. Est (autem) aculeus saccus, cui ad penam insuitur patricida [...]; et sic monachus videtur insutus. ut sit mortuus huic mundo.
2.
eine als Heilkraut angesehene Pflanze (›Eisenhut‹?).Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
139, 2973
(Magdeb.
1608
): Dieweil sie in dem glauben stund / | Des tags wer kein kraut vngesund. | Jnsonderheit die blaw Muͤnchskappen.
Sudhoff, Paracelsus
5, 175, 2
(1527
/8
): iassa, id est, mönchskapp, iesusblumen, blumen wie riterspörlin valet, si contractura ex ire sit.
Marzell
1, 99
.