läufer,
der
;-s/-Ø
.1.
›oberer, sich im Gegensatz zum festliegenden unteren, dem sog. Bodenstein, drehender Mühlstein, Oberstein‹; Wortbildungen:
läuferstein
Belegblock:
Das die kasten gutt und wohlvorwart, [...] das sie mühlsteine, leufer und bödem [...] gutt sein.
Ebd.
157, 16
: Ist der leufer noch ehlen hoch [...] und wirdet alle morgen gehauen oder gescherfet, so mahlet er tag und nacht [...] acht schöffel.
Catillus Obermuͤlsteĩ / od’ Leuffer. Meta Der vntermuͤlstein / der Laͤgerstein.
ein loͤiffer uff der ruchenflů, ist eines vierdlings dik.
xiij lib. x Haller umb ein loͤifferstein uff rellen.
Lauffer / der oberste Steyn der Muͤhle / welcher vmblaufft.
2.
›Person, die schnell zu Fuß ist‹; auch: ›Wettläufer‹; metonymisch auch für ›Bein‹; Belegblock:
3.
›Bote, Kurier, Person, die im Auftrag (z. B. einer Stadt, eines Landesherren) briefliche Nachrichten überbringt oder verwandte Dienste verrichtet‹; Spezialisierung zu 2.Syntagmen:
den l. senden, zolfrei halten; l.
(Subj.) einen brief bringen, antwort erkriegen, sold holen, l. schweren, zu [...]; dem l. beholfen sein, spendbrot geben; l. des cham / jungherren, der stat, l. mit briefen
.Wortbildungen:
läuferdienst
läuferknecht
läufersbote
läufersgeld
läuferin
Belegblock:
4½ m. eyme loufer, der brif brachte dem kompthur zu Elsassen.
sullen die stete schriben dem kouffmanne in Engeland, das sie dem louffere behulffen [...] seyn doselbst vor den hern konig [...] czu kommen und [...] eyn eigentlich entwert möge erkrigen.
Also habe ich euch aber ein leyffer mit bryffen gesant.
Wir
[Alter und Krankheit]
sint syne [des Todes]
bodynnen | und sunderliche leufferynnen. Von den richtern allir provincien und von den loufern des grozen chaam.
Ebd.
27, 19
: so lozen si di muͤdin pfert sten unde nemen geruwete [...]. Wer do abir wil sendin der loufer eynen, der louft ummehangin mit schellin mit dem bryve des herren. [...] alle di loufer di holin iren solt von dem kunige.
der der do mit vil lauffern vnd wútreichen den vorgesprochen trifel was ein gegangen.
der gesten dienern / oder iren löffern. ob die hinweg oder in ir herbergen gan wölten / da ze essen.
da wellent wir, daz der selb vͥnser spendmeister [...] kein spendbrot deheinem vͥnserm bumeister, weibel, riter, loͤiffer, wechter, torwarten, forster, Bremgarter, knechte, noch andern vͥnsern amptluͥten [...] geͣben.
Swerent die loͤffer, ..., dem schultheissen [...] getruͥwlichen zů warten, wenig swetzen, wenn man sie heist louffen.
Loͤuffer oder bott / der sich hin vnnd wider laßt schicken. Emissarius. [...] Loͤuffer / Weybel die hin vnnd haͤr lauffend den befelch der oberkeit außzerichten, Viatores.
gar niemandts zolfry halten söllind, dann unsere rhatsgesandten mit iren rütteren, ouch unsere stattweybel, löüfferspotten.
soͤllend in unser statt nun hinfuͤro zwoͤlff verordnete und beeydete botten syn, und dieselben [...] in besatzung verledigeten laͤuffer diensts [...] erwoͤllt werden.
36 ₰ dem Schmid dem löffer für ain rock und ain juppen, darumb das er ain jar mit louffen wartetet.
Auz der gepoten vasten seint auz genomen swanger frawen, ammen, chranch lewte, betler [...] und lawfer
[Var. C:
leuffel]
die do mussen verre lawfen durch einez gemeines nucz willen. zaigen sy an und beswǎrn sich der vogteyzyns halben, als nemlich vogtfueder, herbststewr, madergelt, leyfersgelt, richterholtz.
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 78
.4.
›Landstreicher‹.Belegblock:
ist ein half leufer und half bitler worden, gott will in bewaren.
Wil auch im schein der itzign Newen Lerr | Erregen ein grose meng der muͤssign Baurn / | Sambt andern Leuffern die auff ungluͤck laurn.
5.
›schnelles Pferd oder anderes schnelles Huftier‹.Belegblock:
synen lufer hie [busschoff] erkois, | vp dem hie sich vil balde snelde | ind reit ind wichde van dem velde.
Lauffer. veredarius. e͂ equus velor.
die schúrpfer, frehter, schrofer | sassen uf ir lófer | sament und randen | her und dar in den landen.
Schmitt, Ordo rerum
300, 6
.6.
eine Art des wilden oder Weidehopfens; zum Benennungsmotiv s. den Beleg.Belegblock:
Es ist auch noch eine art von wildem hopfen, den heisset man leufer, aus ursachen: ob er wohl bisweilen kleine runde heubtlein tregt, thun sie sich doch balt von der hitze auf und lauft darnach der samen und das mehl heraus.
7.
›Markierungsstein auf einer Grenzlinie‹.