lämen,
V.
1.
›jn. / (vereinzelt:) etw. körperlich verletzen, verstümmeln‹; von Tieren auch: ›sich verletzen‹; vereinzelt ütr. ›jn. moralisch an Tugend und Ehre verletzen, jn. beleidigen‹; Wortbildungen:
lämer
lämschade
lämwunde
lämverwundet
Belegblock:
Bey tausent namen so jhr end / | Odr wuͤrden gelehmt vnd geblendt.
SWer den anderen lemet an den handen oder an vůtzen.
den reübern, die [...] die armen lüte verbrennent oder sie lëment an gliedern [...]?
der [...] hat [...] mit einem Messer Schwert ec. mich schwerlich verwondt in myn Haubt Arm Hand ec. dadurch ich groͤßlich beschedigt oder gelemet byn.
wer auch, ob er deheinen burger [...] slahen woͤlte, wert sich der wider in und [...] wndet in oder lemt in, der ist [...] niemanne nith bezzerunge darumb schuldich.
wen er triffet, der wirt gelemt, | schentlich gelestert und geschempt.
Ich [Lucrecia] durch Torquinum ern entpfrempt | und elicher keuscheyt gelempt.
Darumb müß ich dich blenden und lemen, | Das ich dich mug gezemen.
soll auch niemand das harzen [...] oder in den stämmen zue schölen, zu brännen oder zue lämen vergunt sein.
von ainer schemwunten [...] oder ainer lembwunten so ist er der herrschaft [...] 5 ℔ ₰ zu wandl vervallen.
von ainem lembverwundten fünf pfunt pfenning, von ainem schamwunten fünf pfunt pfenning.
ob sich ein viech daran [zaun] lemet, so ist er schuldig das viech zu pezalen.
Wer ainem lembt an seinen glidern, derselbig lember ist dem gelembten seinen schaden schuldig abzutragen.
Wo leibschäden geschechen, darin soll angesechen werden die ursach, [...] auch ob söllichs lembschädten, auch sorklich schäden zum lëben oder in ander wëg, auch schamschäten.
UEr den andern lemet odir wundet wirt er dez bere det ez get ym an dy hant.
Ebd.
73
, la: Wy dikke man einen lamen man lemet in eyn ander glyd alz dikke sol man yn bezzern mit einem halben wergelde.
Köbler, Ref. Nürnberg
124, 13
; Banz, a. a. O.
569
; Mollay, Ofner Stadtr.
256, 1
; Schmitt, Ordo rerum
684, 17
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
293, 9
; 2.
›etw. zum Erlahmen bringen, langsam, (ein Körperglied) bewegungsunfähig machen‹; Belegblock:
Jeronimus spricht: di unkuscheid lemet | des menschen yseren mud si tzemet.
Syt du manheit twingest und lemst | Und syt du auch daz wilt gezemst.
lass uns trincken [...] | von disem güten wein. | und lämt er uns die schincken, | so müsst er doch herein.